Verdi

Verdi, Giuseppe, 10.10.1813—27.1.1901, italienischer Komponist; neben R. Wagner der bedeutendste Musikdramatiker des 19. Jahrhundert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sich durchzusetzen gelang der entscheidende Durchbruch mit «Nabucco» (1842); ihm folgten weitere Opern revolutionären Geistes und aufrüttelnden Pathos, mit denen sich Verdi mitten in den Kampf um die nationale Einheit Italiens stellte. In «Rigoletto» (1851), «Der Troubadour», «La Traviata» (beide 1853), «Ein Maskenball» (1859), «Die Macht des Schicksals» (1862), «Don Carlos» (1867; nach F. Schiller) und besonders «Aida» (1871), «Othello» (1887) und der lyrischen Komödie «Falstaff» (1893; beide nach W. Shakespeare) gestaltete Verdi vielfältige nationale, soziale und menschlichen Probleme seiner Zeit in realistischer Weise (fast stets mit tragischen Ausgang) und schuf eine beispielhafte Einheit von Szene und Musik. Weitere Meisterwerke sind sein Streichquartett (1873) und das hochdramatische «Requiem» (1874). Verdis Größe liegt in seinem untrüglichen Sinn für musikdramatische Wirkung, für die Gestaltung einer zu Herzen gehenden Kantilene, verbunden mit einem klaren Blick für packende realistische Stoffe und die Möglichkeit ihrer musikalischen Umsetzung.