Rinder

Rinder, Echte Rinder, Bovinae: Wiederkäuer, die durch einen schweren, gedrungenen Körperbau, einen massigen, breitstimmigen Schädel mit Hörnern bei Bullen und Kühen, ein unbehaartes, stets feuchtes Flotzmaul und meist kurzhaariges, anliegendes Fell gekennzeichnet sind. Fast haarlos sind der Ami und der Kaffernbüffel (Büffel), im Winter besonders langbehaart sind Bison und Wisent Weitere Wildrinderarten sind unter anderem Anoa, Gaur und Banteng. Vom ausgestorbenen Auerochsen stammen alle Haus-R, darunter auch Zebu und Watussi-Rind ab. Beim europäischen Hausrind unterscheidet man Höhen- und Niederungsvieh; ersteres ist auf Arbeits-, Fleisch- und Milchleistung gezüchtet, letzteres auf Milch- und Fleischleistung. Die verbreitetsten Höhenviehrassen sind das Höhenfleckvieh, das Einfarbig Gelbe, das Rote sowie das Graubraune Höhenvieh. Die Niederungsrassen werden vorwiegend in der Tiefebene gehalten, jedoch erstreckt sich das Verbreitungsgebiet immer mehr bis in die Gebirgsgegenden. Am stärksten ist das Schwarzbunte Niederungsvieh verbreitet; das Rotbunte Niederungsvieh unterscheidet sich nur unwesentlich vom Schwarzbunten, lässt sich aber auch bei ungünstigeren Voraussetzungen halten. Das Anglerrind und das Jersey Rind sind ausschließlich auf Milchleistung gezüchtet. Durch Einzüchtung von Jersey Bullen zur Verbesserung des Milchfettgehaltes und durch Kanadische und Britische Friesians zur Erhöhung der Milchleistung das Schwarzbunte Milchrind. Die Zuchtreife tritt beim weiblichen Hausrind mit 1/2 bis 2 Jahren ein, die Trächtigkeit dauert 280 Tage; in der Regel wird jeweils 1 Kalb geboren.

Rinderpest: durch ein Virus hervorgerufene gefährliche und fieberhaft verlaufende Seuche der Rinder. Sie ist durch schwerste Allgemeinstörungen und hochgradige Entzündungen der Schleimhäute gekennzeichnet. Die Rinderpest tritt noch in Teilen von Afrika, Südasien und dem Nahen Osten auf. In Europa ist sie getilgt.

Rinderverwandte, Hornträger, Bovidae: formen- und artenreiche Familie der Paarhufer, die heute weltweit verbreitet ist und ursprünglich in Australien, Neuseeland und auf einzelnen Inseln sowie in Südamerika fehlte. Rinderverwandte haben auf knöchernen Stirnzapfen sitzende, aus Hornscheiden gebildete Hörner, die beim Weibchen fehlen können, sind Pflanzenfresser und meist Herdentiere. Rinderverwandte werden in mehrere Unterfamilien (Ducker, Waldböcke, Kuhantilopen, Pferdeböcke, Gazellen, Böcke unter anderem) aufgegliedert.