Revolution von 1848/49

Revolution von 1848/49: bürgerlich-demokratische Revolutionsbewegung auf dem europäischen Kontinent zur Durchsetzung und Festigung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Sie vollzog sich unter den Bedingungen der industriellen Revolution und des entstehenden Industriekapitalismus. Erstmalig griff die Arbeiterklasse in eine Revolutionsbewegung ein und wurde zur entschiedensten revolutionären Kraft. Die Revolution von 1848/49 in den Staaten des Deutschen Bundes von Ende Februar 1848 bis Juli 1849 war ein wesentlicher Teil der europäischen Revolutionsbewegung. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Machtgrundlagen des Adels zu vernichten, die feudalstaatliche Zersplitterung zu überwinden und einen einheitlichen bürgerlich-demokratischen Nationalstaat zu schaffen. Ihre Triebkräfte waren das demokratische Kleinbürgertum, Teile der Bauernschaft und die Arbeiterklasse. Den Anstoß zu den revolutionären Erhebungen gab die französische Februarrevolution 1848. Höhepunkte der Revolution von 1848/49 waren 1848 die Märzrevolution in Wien (13.3.) und in Berlin (18./19.3.). Am 18.5. trat die Frankfurter Nationalversammlung zusammen. Durch die Niederwerfung der Pariser Arbeiter im Juni 1848 erstarkte die europäische Konterrevolution. Die Reichsverfassungskampagne 1849 bildete den Abschluss der revolutionären Kämpfe in Deutschland. Die Revolution von 1848/49 konnte keine ihrer grundlegenden Aufgaben lösen. Sie scheiterte, weil sich die Bourgeoisie mit der Adelsklasse verbündete und das Kleinbürgertum unfähig war, die Revolution selbständig weiterzuführen. Die Arbeiterklasse war noch nicht in der Lage, die Führung der Revolution von 1848/49 zu übernehmen. Trotz ihrer Niederlage gehört die Revolution von 1848/49 zu den größten fortschrittlichen Ereignissen in der Geschichte des deutschen Volkes. Ihre Erfahrungen bildeten eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung des Marxismus.