Quelle

Quelle:

1. Hydrologie: örtlich begrenzter natürlicher, ständiger oder zeitweiliger Grundwasseraustritt an der Erdoberfläche; dem Wasserausfluss (Quellschüttung) entsprechend als perennierend (dauernd), episodisch (unregelmäßig) oder periodisch (in Abständen regelmäßig) bezeichnet. Stark schüttende Quelle (Riesenquelle) treten in trichter- oder schalenförmigen Quelltöpfen aus; mehrere längs einer ausstreichenden wasserführenden Schichtfläche (dicht beieinander) austretende Quelle bilden Quellbänder oder -linien. Unter Wasser austretende Quelle sind sogenannt Grundquelle. Nach den tektonischen Verhältnissen und der Art der Wasserbewegung sind zu unterscheiden: deszendente, das heißt absteigende oder Auslaufquelle (Talquelle, Schichtquelle, Überfallquelle) und aszendente Quelle in denen unter hydrostatischen Druck stehendes Wasser ständig oder zeitweilig an der Erdoberfläche austritt (artesische Quelle). entsprechend der Temperatur und den chemischen Eigenschaften des Quellwassers sind noch heiße Quelle (Thermen), kalte Quelle (Akratopegen) beziehungsweise Mineralquellen zu unterscheiden. Siehe auch Geysir.

2. Physik: Feld.

Quellenkunde: historische Hilfswissenschaft; Methodik zur Erschließung, Klassifizierung, kritische Analyse, Auswahl und Bewertung der historischen Quellen (in vergangenen Epochen entstandene gedankliche Abbilder und Gegenstände) für die Geschichtsforschung sowie zur Edition schriftlicher Quellen.

Quellkuppe: pilzförmiger magmatischer Gesteinskörper, erdoberflächennah infolge Stauung zähflüssigen Magmas unter anderen Gesteinsfolgen gebildet

Quellmittel: Medizin Abführmittel, die durch Volumenreiz (Anregung der Darmperistaltik) wirken, zum Beispiel Leinsamen, Agar- oder Tragant-Schleim.

Quellpunkt: Punkt im physikalischen Raum, von dem eine Wirkung ausgeht; der Quellpunkt kann dabei eine Quelle im engeren Sinne oder eine Senke (Feld) sein. Siehe auch Aufpunkt.

Quellreliefdruckplatte: Originalbuchdruckplatte, deren Druckelemente durch Quellen der beim Kopieren ungehärtet gebliebenen Stellen der lichtempfindlichen Schicht entstehen.

Quellstärke: Dosimetrie (Differential-) Quotient aus der Anzahl der von einer Strahlungsquelle emittierten Teilchen oder Quanten und der Zeit; Maßeinheit 1/s.

Quellung: durch Aufnahme zum Teil erhebt. Mengen von Flüssigkeit oder Dampf bewirkte Volumenvergrößerung bestimmter makromolekularer Stoffe. Dabei zeigen vernetzte Makromoleküle (zum Beispiel vulkanisierter Kautschuk) eine nur begrenzte Quellung Die Quellung fadenförmiger Makromoleküle führt zunächst zu gallertartigen Massen (Gele), die schließlich in kolloide Lösungen (Sole) übergehen können (zum Beispiel Polystyrol in Benzol, Gelatine in Wasser). Die Entquellung von Gallerten durch Altera heißt Synärese.

Quell-Vliesstoff: Faserverbundstoff, der ganz oder teilweise aus quellfähigen Fasern besteht, die in Form von Faserschichten oder Krempelvliesen durch Einwirkung faserquellender Mittel und Wärme mit oder ohne Druck zum textilen Flächengebilde verfestigt werden.