Perspektive

Perspektive:

1. Geometrie: 1 Projektion, Kavalierperspektive, Militärperspektive.

2. Kunst: Darstellung eines räumlichen Erscheinungsbildes in der Fläche, so dass die Illusion der räumlichen Tiefe entsteht, hervorgebracht durch mathematische, gesetzmäßige Verkürzung der in die Raumtiefe laufenden Parallelen, die sich für jede Richtung in einem Punkt (Fluchtpunkt) schneiden, und durch zunehmende Verkleinerung aller Gegenstände und Personen nach der Tiefe zu. Bei der Vogelperspektive ist der Gesichtspunkt besonders hoch, bei der Froschperspektive niedrig gewählt. Neben dieser Linearperspektive oder Zentralperspektive gibt es eine Luftperspektive, die die Veränderung der Farben bei wachsender Entfernung berücksichtigt. Die Antike benutzte, ohne die Gesetze der Perspektive zu kennen, einzelne ihrer Elemente zur Erzeugung von Tiefenillusion. Die Entdeckung der mathematisch konstruierbaren Perspektive und ihrer Gesetze wird F. Brunelleschi zugeschrieben (um 1420). Fast gleichzeitig und in der Folgezeit wurde diese für die Entstehung einer realistischen Malerei entscheidende Errungenschaft in Theorie und Praxis durch Masaccio, J. van Eyck, Uccello, L. B. Alberti, Leonardo da Vinci, A. Dürer unter anderem weiterentwickelt. Im Barock wurden kühnste perspektiv. Wirkungen in der Deckenmalerei und im Bühnenbild erzielt; teilweise erzeugte man mittels der Perspektive auch illusionistische Wirkungen in der Baukunst.

3. übertragen Aussicht: (für die Zukunft), (berufliche) Entwicklungsmöglichkeit; Sicht.

Perspektivplanung: allgemeine Bezeichnung für die lang- und mittelfristige Planung der Volkswirtschaft und ihrer Teilbereiche. In den RGW-Mitgliedsländern werden langfristige Pläne für 10 bis 15 Jahre und mittelfristige Pläne für 5 Jahre (Fünfjahrpläne) ausgearbeitet. Die Perspektivplanung hat sich auch in der Planungszusammenarbeit der RGW-Mitgliedsländer, besonders bei der Lösung der Rohstoff- und Energieprobleme sowie bei der Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts bewährt.