Obst

Obst: (althochdeutsch, eigentlich «Zukost») essbare Früchte beziehungsweise Samen (Nüsse) mehrjähriger Gewächse der gemäßigten Zone; im engeren Sinne nur diejenigen Früchte, die schon im rohen Zustand vom Menschen verzehrt werden können, wie Kern- (Apfel, Birne), Stein- (Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Aprikose), Schalen- (Walnuss, Haselnuss), Beerenobst (Erd-, Johannis-, Stachel-, Brom-, Himbeere). Früchte nicht in Kultur genommener Pflanzen sind Wildobst, solche aus tropischen und subtropischen Gebieten Südfrüchte.

Obstbau: Obstproduktion; Zweig der Landwirtschaft, der mit dem Gemüsebau und Zierpflanzenbau zum Gartenbau zusammengefasst wird. In Klein- und Siedlergärten als Selbstversorger-Obstbau; an verkehrsarmen Straßen und Wegen als Straßen-Obstbau von abnehmender Bedeutung. Auf dem Weg der Kooperation Herausbildung der industriemäßigen Obstproduktion, die durch Konzentration der Flächen (geschlossene Obstbaugebiete), Spezialisierung der Betriebe und den komplexen Einsatz moderner Technik gekennzeichnet ist.

Obstbaumkrebs: holzzerstörende Krankheit, verursacht durch den Pilz Nectria galligena. Die Bekämpfung ist durch Ausschneiden und Vernichten der befallenen Teile möglich.

Obstbrand: aus vergorenem Obst oder -saft (Kern-, Stein- oder Beerenobst) hergestellter Edelbrand, zum Beispiel Kirschwasser, Slibowitz, mit einem Volumenanteil an Alkohol von 45 %.

Obstgeist, Geist: aus unvergorenem Frischobst durch Ansetzen mit Primasprit und Destillieren hergestellte Spirituose, zum Beispiel Himbeer-, Brombeer-, Aprikosen-, Schlehengeist.

Obsthecke: aus Niederstämmen gebildete Hecke mit höhenbegrenztem, in der Längsrichtung gefördertem Kronengerüst und freier oder streng systematische Anordnung der Gerüstäste.

Obstkraut: ohne Zuckerzusatz geleeartig eingedickter Saft aus Äpfeln (Apfelkraut) oder Birnen (Birnenkraut), als Brotaufstrich zum Beispiel im Rheinland üblich.