Musikinstrumente

Musikinstrumente: Mittel zur Tonerzeugung, Erreger von musikalisch verwertbarem Schall. Gegenüber der inkonsequenten, aus der europäischen Orchesterpraxis gewonnenen Einteilung in Schlaginstrumente, Streich- und Zupfinstrumente, Holz- und Blechblasinstrumente, Tasten- und mechanische Instrumente werden die Musikinstrumente besser systematisch nach der Art ihres schwingenden Körpers (Schallerregers) gegliedert in

a) Idiophone («Selbstklinger»), bei denen das elastische Material des Instruments selbst durch Anschlägen, Zupfen oder Reiben zum Schwingen kommt, zum Beispiel Gong, Glocke, Xylophon, Spieldose, Becken, Glasharmonika;

b) Membranophone («Fellklinger»), deren Schallerreger eine über einen Resonator gespannte Membran ist, die meist angeschlagen wird, zum Beispiel Pauke, Trommel;

c) Chordophone («Saitenklinger»), bei denen eine oder mehrere über einen Resonator gespannte Saiten durch Anschlägen, Zupfen oder Streichen in Schwingung versetzt werden, zum Beispiel Hackbrett, Gitarre, Violine, besaitete Tasteninstrumente;

d) Aerophone («Luftklingen>), bei denen die Luft durch einen periodisch unterbrochenen Windstrom primär ins Schwingen gerät, zum Beispiel Trompete, Flöte, Harmonika;

e) Elektrophone, deren elektrische Schwingungen nach beliebiger Formung im Hinblick auf Tonhöhe, Lautstärke und Klangfarbe durch Lautsprecher in Luftschwingungen umgewandelt und als solche abgestrahlt werden, zum Beispiel Trautonium, Martenot-Instrument (Ondes Martenot), Elektronenorgel, Synthesizer. Musikinstrumente spielten schon zu Anfang der Menschheitsgeschichte eine vielfältige Rolle, zum Beispiel Rasseln und Klappern bei Tanz und Kult, Knochenflöten beim Jagdzauber, Trommeln zur Nachrichtenübermittlung, Hörner beim Kampf. Mit der gesellschaftlichen Entwicklung und der Vervollkommnung der Produktivkräfte ging eine stetige Weiterbildung und Verfeinerung der Musikinstrumente einher, die heute in den hochspezialisierten Künstlerinstrumenten einerseits und in den vielen Arten elektronische Musikinstrumente andererseits gipfelt; siehe auch mechanische Musikinstrumente.

Musikinstrumentenkunde: Teilgebiet der Musikwissenschaft, das sich mit der Beschreibung, Erklärung, Systematisierung und geschichtliche Erforschung der Musikinstrumente befasst; wird seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert als «klingende» Ergänzung zum Studium schriftliche Quellen, als Voraussetzung historisch getreuer Aufführungspraxis und zur Erhellung musik- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge betrieben.

Musiksoziologie: Teilgebiet der Musikwissenschaft, das in Anlehnung an die allgemeine Soziologie sozial differenzierte Bedingtheiten, Triebkräfte, Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge musikalischer und musikkultureller Erscheinungen und Prozesse in Geschichte und Gegenwart erforscht. Die marxistisch-leninistische Musiksoziologie ist bemüht, diese in ihrer historischen dialektische Wechselwirkung mit der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung unter Berücksichtigung jeweiliger Klassenbedingungen zu erfassen.

Musiktheater: Sammelbezeichnung für mit Musik verbundene Theaterformen (Oper, Operette, Musical, Sing-, Tanzspiel unter anderem); im eigentlichen Sinn spezifischer Aufführungsstil oder auch von den Autoren angestrebte Konzeption musikdramatischer Bühnenwerke, die auf die realistische Einheit von Musik, Text und allen theatralischen Darstellungsmitteln zielt.

Musiktheorie: im engeren Sinne handwerkliche Fachlehre der Musik, umfasst insbesondere allgemeine Musik-, Harmonie-, Melodie- und Rhythmuslehre, Formenlehre, Kontrapunkt, Instrumentation und Kompositionslehre; im weiteren Sinne Theorie der Musik als Teilgebiet der systematischen Musikwissenschaft.

Musiktherapie: Einsatz des Singens und instrumentalen Musizierens (aktive Musiktherapie) sowie des Musikhörens (passive Musiktherapie) in der psychologischen Behandlung, Form der Psychotherapie. Die Musiktherapie zielt auf psychophysische Entspannung (regulative Musiktherapie), Konfliktbearbeitung (reaktive Musiktherapie) und Verbesserung der sozialen Kontaktfähigkeit.

Musiknotensatz, Notensatz: aus einzelnen Notentypen hergestellter Satz für Musikaliendruck (bei Gesang- und Liederbüchern sowie Zeitschriften mit wenig Notenbeispielen). Siehe auch Notenstich.