Massenkultur

Massenkultur: objektive, wesentliche Seite der Existenz- und Wirkungsweise der Kultur, eingeleitet mit dem Übergang des Kapitalismus in sein imperialistischen Stadium; Ergebnis der Durchsetzung des Kapitalverhältnisses, der Ware-Geld-Beziehungen und von industriell und arbeitsteilig vollzogenen Produktions- und Absatzformen einerseits, von zunehmender Klassenpolarisierung, relativ ähnliche Arbeits- und Lebensbedingungen und dem Entstehen von Freizeit für die werktätigen Massen andererseits; als eine zivilisatorische Funktion des Kapitals führt sie dazu, dass die Volksmassen erstmals in der Geschichte zum Adressaten, Käufer beziehungsweise Konsumenten von Kultur und Kunst werden (Mode, Tourismus, Medien, Pop); gleichzeitig ist Massenkultur im Kapitalismus ein äußerst profitträchtiges und ideologiewirksames Element der Herrschaftssicherung (Kulturimperialismus, transnationale Kulturkonzerne) durch die effektive Verbindung von Ökonomie und Technik, Ideologie und Kultur; demokratische und sozialistische Elemente existieren nicht allein außerhalb der Massenkultur Massenkulturelle Prozesse im Sozialismus werden sowohl arbeitsteilig als auch durch die Werktätigen selbst (zum Beispiel künstlerisches Volksschaffen) formiert beziehungsweise durch Internationalisierung von kulturellen Leistungen beeinflusst; sie zielen auf die Befriedigung und Entwicklung der Bedürfnisse nach Unterhaltung und Entspannung, Erkenntnis und Genuss sowie Selbstbetätigung, welche in ein sozial-aktives Denken und Handeln münden.