Katalonien

Katalonien: Region mit innerer Autonomie im Nordosten Spaniens, 5 Provinzen umfassend; 31930 km2, 6 Millionen Einwohner (hauptsächlich Katalanen); 188 Einwohner/ km2; Regionszentrum Barcelona-, Anteil an den Ostpyrenäen, dem Ebrobecken, der Küstenregion am Mittelmeer und dem Katalonischen Küstengebirge (bis 1712 m hoch); quartäre vulkanische Erscheinungen; im Küstengebiet Mittelmeerklima, im Inneren kontinental, sehr trocken; Förderung von Kali- und Steinsalz, Braunkohle, Eisenerz; Industriekonzentration um Barcelona; Textilindustrie als Hauptzweig, ferner Eisenmetallurgie, Leder-, Papier- und chemische Industrie; Erdöl- und Schwefelverarbeitung, Maschinen- und Kfz-Bau; Kraftwerke am Ebro und an den Pyrenäenflüssen; bei künstlicher Bewässerung intensive Landwirtschaft (besonders im Ebrotal), Anbau von Weizen, Reis, Mais, Zuckerrüben, Tabak, Gemüse, Wein und Oliven; Korkeichen; nordöstlich von Barcelona Seebäder der Costa Brava (spanisch «wilde Küste»). Von Iberern besiedelt, wurde Katalonien nach 206 vor Christus römisch, seit 415 nach Christus westgotisch (Gotalanien), 712 von den Mauren erobert; nach 801 gehörte Katalonien größtenteils zur Spanischen Mark Karls des Großen; im 9./11. Jahrhundert entstanden mehrere Grafschaften; 1137 (endgültig 1164) dynastische Vereinigung Kataloniens mit Aragonien. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Katalonien zu einem wichtigen Zentrum der spanischen Industrie und der Arbeiterbewegung (vorwiegend anarchistisch). Im Spanischen Freiheitskampf 1936/39 Bollwerk der Republikaner; ein Zentrum des Widerstandes gegen die Franco-Diktatur, seit Ende 1975 Streiks und Demonstrationen für eine Demokratisierung Spaniens, die Wiedererlangung der Autonomie (erstmalig 1934) Kataloniens, politische Rechte und Freiheiten. Nach einer Volksabstimmung 1979 erhielt Katalonien erneut die Autonomie.