Gold

Gold, Aurum, Symbol Au: chemisches Element der Kernladungszahl 79; Atommasse 196,97; Wertigkeiten + 3, +1; F 1063 °C; Dichte 19,32 g/cm3; in der Natur meist gediegen als Berggold im Gestein oder als Seifengold in Flusssanden, auch in sulfidischen Erzen wie Pyrit, Kupferkies unter anderem; in den Ozeanen sind etwa 60 Millionen Gold gelöst; Gewinnung besonders in der Republik Südafrika, Russland, Kanada und den USA. Gold ist gelbglänzend und so weich, dass es zu 0,1 im dünnen, grünlichen durchsichtigen Folien (Blattgold) ausgeschlagen werden kann; chemisch angegriffen wird es zum Beispiel durch Königswasser und Chlor. Man gewinnt Gold durch Auswaschen oder Flotieren goldhaltiger Sande und Gesteine; feinst verteiltes oder spurenweise vorhandenes Gold laugt man durch Cyanidlösung aus. Gold wird meist legiert verwendet, insbesondere mit Kupfer oder Silber, zum Beispiel für Schmuck, elektrische Kontakte und Zahnersatz, platinlegiert für Chemiefaserstoff-Spinndüsen. Reines Gold hat den Feingehalt 1000, entsprechend 24 Karat. Eine Goldlegierung mit dem Feingehalt 333 ist folglich achtkarätig. Siehe auch Goldverbindungen.

Ökonomische Bedeutung: Im Verlauf eines längeren Entwicklungsprozesses wurde das Gold, vor allem auf Grund seiner natürlichen Eigenschaften (leicht teilbar, relativ selten, homogen in seinen Teilen) zur allgemeinen Geldware (Geld). Unter den Bedingungen des Goldstandards wurde die Rolle des Golds als allgemeine Geldware durch Zirkulation von Goldmünzen offensichtlich. Im internationalen Zahlungsverkehr wurde jedoch das Gold sehr bald nur noch zum Ausgleich der Zahlungsbilanzsalden verwandt. Auf den Binnenmärkten zirkulierten an Stelle von Gold in immer stärkerem Maße Geldzeichen als Goldstellvertreter. Trotz Demonetisierung des Golds in der Zirkulationssphäre liegt das Gold allen Prozessen der Wertbildung und -realisierung ideell zugrunde. Die Funktion des Golds besteht in der Gegenwart darin, national unterschiede Werte, Preise, Kosten sowie Währungen über Goldgehalt und Goldparität vergleichbar zu machen. In den zwischenstaatlichen Wirtschaftsbeziehungen tritt das Gold als Barrengold materiell in Erscheinung und stellt auf dem Goldmarkt einen Indikator für die Entwicklung der internationalen Liquidität, die Möglichkeiten und Grenzen des Zahlungsbilanzausgleichs und die internationale Wertentwicklung in Form des Goldpreises dar. Unter sozialistischen Bedingungen besteht die ökonomische Rolle des Golds darin, die mit dem Warencharakter des Geldes verbundenen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten objektiv zu erkennen und in der Wirtschaftspolitik auf der Grundlage der gesamtstaatlichen Planung durchzusetzen. Als Währungsreserve tritt das Gold im Handel mit nichtsozialistischen Ländern materiell in Erscheinung. Auf dem kapitalistischen Weltmarkt spiegeln die Goldumsätze und Goldpreise die ständige Verletzung der ökonomischen Gesetzmäßigkeiten in der Sphäre der Ware-Geld-Beziehungen wider. Deshalb ist auch in Perioden der Zuspitzung von Krisenerscheinungen eine Remonetisierung des Golds in der internationalen Zirkulation sowie zusammen mit der Flucht in die Sachwerte eine Zunahme der Goldhortung als Risikosicherung und Spekulationsobjekt zu beobachten. Gold war schon im Altertum bekannt und wurde besonders als Schmuck verwendet. Berühmt und berüchtigt war der Goldbergbau der Ägypter, den sie durch Sklaven unter unmenschlichen Bedingungen betreiben ließen.

Gold 198: radioaktives Goldisotop mit 2,7 Tagen Halbwertszeit. Gold 198 sendet neben ß-Teilchen harte y-Quanten aus und wird häufig als Radioindikator eingesetzt.

Goldbronze: schuppiges Metallpulver, das nur in Ausnahmefallen aus Gold, in der Regel aus einer Kupfer-Zink-Legierung besteht und als Pigment für Anstrichstoffe verwendet wird.

Goldpräparate: Arzneimittel, die organische kolloidale Goldverbindungen oder Goldkomplexe enthalten; verwendet zur Basistherapie der chronischen-progressiven Gelenkentzündung. Die Anwendung ist durch erhebliche Nebenwirkungen eingeschränkt. Goldpreis Goldmarkt.

Goldschmiedekunst: kunsthandwerkliche Verarbeitung von Edelmetallen durch Treiben oder Hämmern, Prägen und Pressen, selten durch Gießen. Ergänzende Schmuckmittel sind Ätzen, Gravieren, Ziselieren, auch Verzieren mit Email, Niello, Filigran und Edelsteinen. Die Goldschmiedekunst wird seit dem Altertum bis zur Gegenwart ununterbrochen betrieben.

Goldverbindungen: Substanzen mit chemisch gebundenem Gold. Die meisten Goldverbindungen sind komplex; Gold(III)-verbindungen sind meist beständiger als Gold(I)-verbindungen. GoId(III)-chlorid, AuCl3, entsteht bei höherer Temperatur aus den Elementen und bildet rote, nadelförmige Kristalle. Mit Salzsäure entsteht hieraus die zitronengelb kristallisierende Tetrachlorogold(III)-säure, die man auch durch Auflösen von Gold in Königswasser erhält. Das ockerfarbene Gold(III)-hydroxide, Au(OH)3, auch als Goldsäure bezeichnet, ist amphoter; die Salze mit Basen heißen Aurate, zum Beispiel Natriumlaurat.