Geophysik

Geophysik: Wissenschaft von den physikalischen Erscheinungen, die im Bereich der Erde beobachtet werden. Die Geophysik umfasst Physik der Ionosphäre, der Lufthülle (Meteorologie), der Wasserhülle (Ozeanologie und Hydrologie) und der festen Erde (G. im engeren Sinn). Die Erforschung der Magnetosphäre erfolgt gemeinsam mit der solarterrestrischen Physik. Im Grenzbereich zur Astronomie und Astrophysik befasst sich die planetare Geophysik mit Wechselbeziehungen zwischen Erde und Himmelskörpern. Teilgebiet der Physik der festen Erde ist die angewandte Geophysik. Frühe Ansätze zur Geophysik finden sich in Aristoteles «Meteorologica». Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Geophysik vor allem aus der Erdkunde. Besondere Probleme waren die Bestimmung der Erdgestalt und der Erdmagnetismus im Zusammenwirken mit Geodäsie und Astronomie. Im 19. Jahrhundert, in dem der Begriff Geophysik geprägt wurde, entstanden eigene geophysikalische Forschungsgebiete. Im 20. Jahrhundert nahm die Geophysik mit neuen Methoden (zum Beispiel Radioaktivität) einen starken Aufschwung. Wesentliche Erkenntnisse (zum Beispiel Entdeckung des Strahlungsgürtels, 1958) brachten Beobachtungsmethoden mit Raketen und Satelliten.

Geophysikalische Anomalie: örtliche Abweichung im engeren Sinne. Die Erforschung der Magnetosphäre erfolgt geophysikalische Messwerte von einem theoretischen Bezugsfeld. Lage, Form und Größe einer Anomalie geben Hinweise auf Lagerungsbedingungen oder Bodenschätze im Untergrund beziehungsweise erlauben (oft im Zusammenhang mit weiteren Informationen) Rückschlüsse auf Inhomogenitäten des Erdkörpers (zum Beispiel Kursker Magnetanomalie).