Friedrich

Friedrich, Fürsten: Deutsche Könige und römische Kaiser: 1. Friedrich I., Barbarossa (italienisch, «Rotbart»), um 1125-10.6.1190, Staufer, Herzog von Schwaben seit 1147, deutscher König seit 1152, Kaiser seit 1155. Friedrich bemühte sich anfangs mit Erfolg, ein Königsterritorium aufzubauen, wich jedoch der Konfrontation mit den Fürsten aus. Er versuchte seit 1154/55 eine Unterwerfung der oberitalienischen Städte, scheiterte aber besonders am Widerstand der Kommunen unter Führung Mailands sowie des Papsttums. 1180 gelang es Friedrich, die starke Machtstellung Heinrichs des Löwen in Deutschland zu beseitigen; er teilte dessen Herrschaftsgebiet auf. Friedrich ertrank auf dem 3. Kreuzzug im Fluss Saleph (Kleinasien). 2. Friedrich II., 26.12.1194-13.12.1250, Staufer, Sohn Heinrichs VI., König von Sizilien seit 1198, selbständige Herrschaft seit 1208, deutscher König seit 1212, Kaiser seit 1220. Friedrich überließ Deutschland weitgehend den Territorialgewalten, um freie Hand für seine imperiale Expansionspolitik zu bekommen. In Sizilien und Süditalien baute er einen straff organisierten, modernen Staat mit Beamtentum und stehendem Heer auf.

Brandenburg: 3. Friedrich I., 21.9.1371-20.9.1440, Hohenzoller; als Friedrich VI. 1398/1415 Burggraf von Nürnberg; seit 1415 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg; unterwarf die märk. Raubritter (unter anderem die Quitzows).

Dänemark: 4. Frederik IH.

Pfalz: 5. Friedrich V., 26.8.1596-29.11.1632, 1610/20 Kurfürst; Führer der Protestant, Union; im Winter 1619/20 als Friedrich I. König von Böhmen («Winterkönig»); floh nach der Niederlage am Weißen Berg in die Niederlande.

Preußen: 6. Friedrich, 11.7.1657-25.2.1713, als Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg seit 1688, König in Preußen seit 1701; Friedrich war prachtliebend und verschwenderisch. Friedrich erkaufte sich gegen die Zusicherung, die Habsburger im Kampf um die spanische Thronfolge durch Truppen zu unterstützen, die Zustimmung des Kaisers zur Umwandlung des Herzogtums Preußen in ein Königreich. 7. Friedrich II., Friedrich der Große, 24.1.1712-17. 8.1786, König seit 1740; begründete durch Stärkung des feudalabsolutistischen Militarismus und aggressive Außenpolitik die Großmachtstellung Preußens im 18. Jahrhundert (Schlesische Kriege, 1. Teilung Polens 1772). Von der Aufklärung beeinflusst, vertrat er die Politik des «aufgeklärten» Absolutismus im Sinne der Anpassungspolitik an den bürgerlich-kapitalistischen Fortschritt durch Manufakturgründung und innere Kolonisation sowie begrenzte Reformen, ohne am Wesen des feudalabsolutistischen Staates zu rütteln.

8. Friedrich III, 18.10.1831-15.6.1888, ältester Sohn Wilhelms I.; deutscher Kaiser und König von Preußen; galt als politisch liberal; gelangte am 9.3.1888 todkrank (Kehlkopfkrebs) auf den Thron. Während seiner 99 Tage währenden Herrschaft konnte Bismarck politische Veränderungen verhindern.

Sachsen: 9. Friedrich I., Friedrich der Streitbare, 11.4.1370 4.1.1428, Wettiner, Herzog von Sachsen-Wittenberg und Kurfürst seit 1423; erhielt 1382 bei der Teilung der Wettiner Lande unter anderem Besitz in Ostthüringen und im Vogtland. 10. Friedrich III., Friedrich der Weise, 17.1.1463-5. 5.1525, Kurfürst seit 1486, Haupt der ernestinischen Linie der Wettiner; gründete 1502 die Universität Wittenberg; beschützte M. Luther und förderte damit die Reformation.

Friedrich Wilhelm, Fürsten. Brandenburg: 1. Friedrich Wilhelm, 16.2.1620-9.5.1688, Kurfürst von Brandenburg seit 1640; legte den Grundstein für den brandenburgischen-preußischen Militärstaat; erlangte im Frieden von Oliva 1660 die Souveränität über Preußen, dessen Wirtschaft durch die Ansiedlung von etwa 20000 Hugenotten nach 1685 (Potsdamer Edikt) wesentliche Impulse erhielt.

Braunschweig: 2.Friedrich Wilhelm, 9.10.1771-16.6.1815 (gefallen), Herzog von Braunschweig-Lüneburg Oels; versuchte 1809 mit Hilfe eines Freikorps («Schwarze Schar») vergeblich, sein von Napoleon I. zum Königreich Westfalen geschlagenes Herzogtum zurückzuerobern Preußen:

3. Friedrich Wilhelm, 14.8.1688-31.5.1740, König in Preußen seit 1713 (sogenannt Soldatenkönig), schuf den in territorialen Grenzen zentralisierten, adlige Klasseninteressen wahrenden, absolutistisch regierten preußischen Militär- und Beamtenstaat. Die von 38000 auf 76000 Mann anwachsende Armee, in deren Dienst auch weitgehend das Wirtschaftsleben gestellt wurde, bildete sich zum hauptsächlichen Machtfaktor des Staates heraus.

4. Friedrich Wilhelm II., 25.9.1744-16.11.1797, König von Preußen seit 1786; beteiligte sich 1792/95 am erfolglosen Interventionskrieg der Habsburger gegen das revolutionäre Frankreich und setzte den Raub polnischer Gebiete fort (2. und 3. Teilung Polens); innenpolitisch wurde durch ein strenges Religions- und Zensuredikt (1788) die bürgerliche Aufklärung bekämpft.

5. Friedrich Wilhelm III., 3.8.1770-7.6.1840, König von Preußen seit 1797; musste sich, von Napoleon I. besiegt, 1807 dem Tilsiter Frieden unterwerfen; er ließ sich widerwillig zu Reformen und zum Befreiungskrieg drängen. 1815 brach Friedrich Wilhelm sein gegebenes Verfassungsversprechen und betrieb im Bündnis mit Metternich eine spätfeudale Restaurationspolitik.

6. Friedrich Wilhelm, 15.10.1795-2.1.1861, König von Preußen seit 1840 (seit 1858 geisteskrank, Regentschaft seines Bruders Wilhelm); Friedrich Wilhelm musste im März 1848 vor der Revolution kapitulieren; oktroyierte im Dezember 1848 eine Verfassung. 1849 lehnte er die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angebotene deutsche Kaiserkrone ab.