Fluss

Fluss: in einer natürlichen Vertiefung der Landoberfläche (Flussbett) fließendes Gewässer, das einem mehr oder minder großen Gebiet zur Vorflut dient (Flusssystem). Ein nach kurzem Lauf dem Meer unmittelbar zufließender Wasserlauf wird auch als Küstenfluss bezeichnet. In der Benennung Gebirgsfluss wird die schnelle Wasser- und große, stoßweise Geschiebebewegung als wesentliches Kennzeichen eines Wasserlaufes mit starkem Gefälle zum Ausdruck gebracht. Die Bezeichnung Tieflandfluss dagegen charakterisiert das ohne nennenswertes Gefalle im trägen Lauf und vielen Windungen fließende Gewässer (mäandrierender Fluss). Die Ausbildung des Flussnetzes ist in erster Linie klimatisch bedingt und in humiden Gebieten vielgestaltiger als in den ariden. Die Flussdichte als Verhältnis der Gesamtlänge aller Wasserläufe (km) eines Gebietes zu dessen Flächengröße (km2) wird zudem noch von einer Vielzahl weiterer Geofaktoren (Relief, Durchlässigkeit der Gesteine, Bodenbedeckung unter anderem) bestimmt und ist im Gebirge meist größer als im Tiefland, ausgenommen im durchlässigen Kalkgestein mit Versinkungsstellen und Versinkungsstrecken, in denen der oberirdischen Abfluss ständig oder zeitweilig verschwindet (Flussschwinde) und als unterirdischer Wasserlauf (Höhlenfluss, Karstfluss) in Flusskimmen oder stark schüttenden Quellen erst an anderer Stelle wieder zutage tritt. Geringe Flussdichte zeigen auch die Trockengebiete. Für sie typische Erscheinungen sind Fremdlingsflüsse (zum Beispiel Nil, Amudarja). Als allochthonen Wasserläufen entstammt ihr Wasser klimatisch günstigen und niederschlagsreicheren Regionen im Oberlauf; als Dauerflüsse ist ihre Wasserführung so hoch, dass sie trotz erhöhter Verdunstung und fehlender Zuflüsse das Meer oder einen Endsee erreichen. In den Trockengebieten nur in Regenzeiten abkommende Flüsse sind unter den Bezeichnungen Creek, Fiumara, Rivier und Wadi bekannt.

Flussbarsch, Perca fluviatilis: bis 60 cm langer, dunkelgestreifter Raubfisch mit rötlichen Flossen; bewohnt Binnengewässer der nördlichen Halbkugel und dringt ins Brackwasser vor, Speisefisch.

Flussbau: Planung und Ausführung aller Baumaßnahmen zur Schiffbarmachung und Regulierung eines Flusses.

Flussdelphine, Platanistoidea: Überfamilie der Zahnwale mit 4 süßwasserbewohnenden, fischfressenden, bis 2,40 m langen Arten. Der Gangesdelfin (Platanista gangetica) ist völlig blind und gründen im Bodenschlamm; kleinster Wal ist der bis 1,50 m lange La-Plata-Delphin (Stenodelphis blainvillei).