Feder

Feder: 1. Feder, Penna: Anatomie - nur bei Vögeln vorkommende Hornbildungen der Oberhaut. Die Feder besteht aus Federkiel (Federachse) und Federfahne. Der hautnahe, runde Teil des Kiels (Spule) steckt in einer Hauttasche (Federbalg) und enthält während des Wachstums blutreiches Gewebe, der restliche, markhaltige Abschnitt (Schaft) ist kantig und trägt.

2. Feder, Federspund: Holztechnik - lose, dünne Holzleiste oder fest an der Mitte einer Brettschmalfläche vorstehende Zunge; Gegenstück einer Nut, welche die Feder aufnimmt.

3. Maschinenbau: Maschinenelement aus elastischem Werkstoff zur Stoßdämpfung, Energiespeicherung, Kraftmessung, Massesteuerung, Verspannung, Schwingungstilgung sowie zum Kraftausgleich. Man unterscheidet nach der Werkstoffart des federnden Elements Luft-, Stickstoff-, Flüssigkeits-, Gummi-, Messing-, Stahlfeder; nach der Beanspruchungsart Zug-, Druck-, Biege-, Schub-, Torsions- und Kompressionsfeder; nach der Formgebung Blatt-, (Paket-), Schrauben-, Kegel-, Ring-, Teller-, Scheiben-, Spiralfeder; nach der Verwendungsart Dämpfungs- (Stoßdämpfer-), Trag-, Zug-, Puffer-, Kraftmess-, Kontakt-, Verspannungs-, Rückhol-, Kraftspeicher-, Tonfeder.

Federball, Badminton: tennisähnliches Rückschlagspiel zwischen Einzelspielern und Doppeln. Ein 4,7 bis 5,5 g schwerer Korkball mit Federkrone ist mit einem etwa 250 g schweren Federballschläger derart über das in 1,524 m Höhe gespannte Netz zu schlagen, dass der Gegner den Ballwechsel nicht regelgerecht fortsetzen kann. Gegner. Fehler zählen bei eigenem Aufschlag als Punkt, eigene Fehler ergeben Aufschlagwechsel; Sieg nach 2 Gewinnsätzen (Männer und Doppel bei 15 Punkten, Frauen bei 11). Weltmeisterschaften seit 1977, Europameisterschaften seit 1968.

Federbein: Bauelement, besonders bei Krafträdern, bei dem in einer Hülse eine Schraubenfeder mit dem darin angeordneten Stoßdämpfer kombiniert ist.

Federfressen: krankhafter Zustand beim Geflügel, besonders bei intensiv gehaltenen Tieren, der durch gegenseitiges Federauszupfen und -ausfressen gekennzeichnet ist. Als Ursache kommen zum Beispiel Mineralstoffmangel und Bewegungsarmut in Betracht.

Federgelenk: Lagerelement aus draht- oder bandförmigem Federstahl Quarz oder anderem elastische Werkstoff, der auf Biegung oder Torsion beansprucht wird. Das Federgelenk ist besonders für kleine Schwenk- und Drehbewegungen geeignet.

Federgras, Stipa: Gattung der Süßgräser, charakteristisch für die Halbwüsten der nördlichen Erdhalbkugel; heimisch zum Beispiel das Echte Federgras (S. pennata; unter Naturschutz), mit federartig behaarten Grannen.

Federmotten: Schmetterlinge zweier nicht näher miteinander verwandter Familien. Echte Federmotten (Pterophoridae) mit vielen heimischen Arten; beide Flügelpaare der Vollinsekten sind durch 1 bis 5 tiefe Einschnitte in federartige, an der Wurzel verbundene Teile zergliedert. Geistchen (Alucitidae), für deren mottenartige Falter tiefe Schnitte in den Flügeln charakteristisch sind, die stets jeden Flügel in 6 Zipfel unterteilen; Flügelspanne bis 15 mm.

Federstahl: Stahl, der gemäß seinem Einsatz eine hohe Elastizitätsgrenze besitzt, damit der Bereich der elastischen Verformung möglichst groß ist; wird erreicht durch Kaltverformung oder Vergüten. Legierungselemente sind besonders Silizium und Chrom, für warmfesten Federstahl Wolfram und Molybdän (zum Beispiel Ventilfedern in Verbrennungsmotoren).

Federsteife, Federkonstante, Direktionskraft, Richtgröße: die im Hookeschen Gesetz F= kx auftretende Konstante k, wobei x die Auslenkung aus der Ruhelage und F der Betrag der Kraft ist, die der Auslenkung entgegenwirkt.

Federsystem: Anordnung von mehreren Federn in einem Gerät oder einer Baugruppe, um die Gesamtfedercharakteristik den gegebenen Forderungen anzupassen. Die Federn können in Reihe oder parallel geschaltet werden, auch der «verzögerte» Einsatz von parallelgeschalteten Federn wird angewendet (zum Beispiel in Kontaktfedersätzen).

Federung: elastische Verbindung zwischen den Achsen und dem Rahmen beziehungsweise Aufbau eines Fahrzeugs, die harte Fahrbahnstöße in Verbindung mit den Stoßdämpfern in weiche, schnell abklingende Schwingungen verwandelt. Die bisher bei Kraftwagen übliche mehrschichtige Blattfederung ist zunehmend durch die Schrauben-, Drehstab- (Torsions-) und Luftfederung ersetzt. Bei Krafträdern werden Teleskopfederung oder die Schwinge (Schwinghebel) eingesetzt. An der Federung ist neben den eigentlichen Federelementen auch die Bereifung beteiligt.