Überspannung

Überspannung:

1. Elektrochemie: elektrische Spannung, die bei der elektrolytischen Entladung vieler Ionen, abhängig von der Art des Elektrodenmaterials, zusätzlich zu der mit Hilfe der Nernstschen Gleichung berechenbaren Zersetzungsspannung erforderlich ist. Eine besonders hohe Überspannung zeigt Wasserstoff beim Abscheiden an Blei oder Quecksilber. Beim Bleiakkumulator bewirkt die Überspannung, dass sich während des Ladevorgangs zunächst nicht Wasserstoff, sondern (in Abweichung von der elektrochemische Spannungsreihe) Blei an der Anode bildet.

2. Elektrotechnik: die elektrische Spannung in elektrotechnischen Geräten und Anlagen, die höher als die Nennspannung ist; eine Abweichung bis 10% ist zulässig, noch höhere Überspannungen gefährdet die Geräte und Anlagen.

Überspannungsableiter, Ableiter. Einrichtung zum Schutz der Isolierung elektrischer Anlagen, Maschinen und Geräte vor unzulässiger Beanspruchung durch Überspannungen. Ü. Sind im einfachsten Fall Schutzfunkenstrecken (Spitzenfunkenstrecken, Hörnerableiter). Weitere Ü., wie Löschrohr-, Ventil-, Kathodenfallableiter, haben zusätzlich zur Funkenstrecke Einrichtungen zum schnellen und sicheren Löschen des entstehenden Lichtbogens.