Zink

Zink: 1. Zink «, Symbol Zn: chemisches Element der Kernladungszahl 30; Atommasse 65,38; Wertigkeit +2; f 419,5°C; Kp 906°C; Dichte 7,14 g/cm3; Minerale sind zum Beispiel Sphalerit (Zinkblende) und Smithsonit (Zinkspat), ZnC03. Zink ist ein für alle höheren Organismen lebensnotwendiger Mikronährstoff; mehrere Enzyme, zum Beispiel das Insulin der Bauchspeicheldrüse, enthalten Zink Reines Zink ist praktisch ungiftig. Durch Inhalation von Zinkoxidstaub oder -rauch, besonders beim Schmelzen, können unter anfänglichen Reizerscheinungen im Bereich der Atemwege nach einigen Stunden Fieberanfälle mit Schüttelfrost auftreten («Zink-» oder «Gießerfieber»), die nach 1 bis 2 Tagen ohne Dauerschäden abklingen. Chron. Vergiftungen werden inzwischen mehr auf Beimengungen von Arsen und Blei zurückgeführt. Elementares Zink ist ein bläulich-silberglänzendes, löt- und schweißbares, gut gießbares, sprödes, zwischen 100 und 150°C jedoch weiches und dehnbares Metall. Es überzieht sich an Luft und Wasser mit Weißrost, der die weitere Korrosion stark hemmt. In verdünnten Säuren und Alkalien löst es sich unter Wasserstoffentwicklung leicht auf; wegen seines stark negativen Standardpotentials verdrängt es Zinn, Blei, Cadmium, Wismut, Kupfer, Silber und andere Metalle aus deren Salzlösungen. Das meiste Zink wird zur Herstellung von Legierungen verwendet; weiterhin dient es zum Verzinken, als Werkstoff für Dachrinnen, Druckmatrizen unter anderem sowie als Elektrodenmaterial in galvanischen Trockenelementen. Zink wird aus Zinkoxid durch Reduktion mit Kohle unter Luftabschluss oder elektrolytisch gewonnen. Die Reduktion erfolgt diskontinuierlich in liegenden oder kontinuierlich in stehenden Muffeln, neuerdings in Schachtöfen, aus denen das Zink in kältere Vorlagen abdestilliert. Das so gewonnene Rohmetall wird durch Seigern von Blei und Eisen und durch Destillation von Cadmium gereinigt. Zur elektrolytischen Abscheidung des Zinks aus schwefelsaurer Lösung wird diese durch Hydrolyse, Zementation und chemische Fällung gereinigt und anschließend mit unlöslichen Anoden und Kathoden aus Aluminium elektrolysiert. Es entsteht Elektrolytzink (99,99%). Zinklegierungen sind Knet- und Gusslegierungen, die sich besonders als Austausch für Lagermetalle auf Kupfer- und Zinnbasis eignen. Knetlegierungen enthalten bis zu 16% Aluminium, 4% Kupfer, 1% Blei, 0,7% Mangan und 0,05% Magnesium; Gusslegierungen bis 6% Aluminium, 3% Kupfer, 2,5% Blei und 0,05 % Magnesium. Der Bleizusatz bewirkt eine bessere Zerspanbarkeit. Siehe auch Automatenlegierung. Zink wurde zuerst etwa im 6. Jahrhundert in Persien, später in Indien und China hergestellt.

2. Zink: hornartiges Blasinstrument aus meist lederüberzogenem Holz mit Kesselmundstück und 7 Grifflöchern; Blütezeit im 16./17. Jahrhundert als Kammer- und Kirchenmusikinstrument; als Instrument der Stadtpfeifer (Zinkenisten) bis ins 19. Jahrhundert bekannt. Das Bassinstrument der Zinkenfamilie ist der Serpent («Schlange»).