Wurzel

1. Anatomie: Radix.

2. Botanik: meist in den Erdboden wachsendes Organ der Farn- und Samenpflanzen, stets blattlos; der Befestigung und mit Hilfe kurzlebiger Wurzelhaare der Aufnahme von Wasser und Nährsalzen dienend. Bei Einkeimblättrigen stirbt die Hauptwurzel ab und wird durch sprossbürtige Wurzel ersetzt. Auch 1 Luftwurzeln sind sprossbürtig. Bei manchen Pflanzen werden Wurzeln zu Speicherorganen (Knollen, Rüben) oder zu Atemwurzeln umgebildet.

3. Mathematik: im engeren Sinne eine Umkehrung der Potenz; ist zum Beispiel die Zahl b die n-te Potenz von a, so heißt umgekehrt a die n-te Wurzel von b, in Zeichen a = ifb. Dabei ist n eine natürliche Zahl > 1; 6 heißt Radikand, n Wurzelexponent, die Operation heißt Ziehen der Wurzel Nach den Potenzgesetzen gilt tfb = ft1'". Die 2. Wurzel heißt auch Quadratwurzel, die 3. Wurzel auch Kubikwurzel. Während Wurzel mit ungeradem Wurzelexponenten n aus jeder reellen Zahl eindeutig gezogen werden können, kann man im Bereich der reellen Zahlen Wurzel mit geradem n nur aus positiven reellen Zahlen ziehen. Zum Ziehen der Wurzel mit geradem n aus negativen Zahlen muss man die komplexen Zahlen einführen.

Wurzelbehandlung: zahnerhaltende Behandlungsmaßnahme bei nicht erhaltungsfähigem oder bereits abgestorbenem Zahnmark. Sie umfasst die Entfernung des Zahnmarks, die Erweiterung und Säuberung des Wurzelkanals, Desinfektionsmaßnahmen sowie die abschließende Wurzelfüllung.

Wurzelbohrer, Hepialidae: primitive Familie der Schmetterlinge mit nachts fliegenden Arten; meist unscheinbar gefärbt, Körper schlank, Flügel schmal; in Mitteleuropa 3 bis 6 cm spannend; die Raupen leben in der Erde von Wurzeln, selten von oberirdischen Pflanzenteilen.

Wurzelbrand: durch verschiedene Pilzarten hervorgerufene Keimlingskrankheit zahlreicher Kulturpflanzen. Nach der Infektion färben sich die Wurzeln und der Wurzelhals dunkel, die befallenen Keimpflanzen welken und fallen um.

Wurzelbrut: vegetative Vermehrung bei Laubbäumen durch Austreiben schlafender Knospen an Wurzeln.

Wurzelfunktion: die für x g 0 erklärte Umkehrfunktion y = "Jx der Potenzfunktion; das heißt tfx bedeutet diejenige Zahl y ä 0, für die y = x gilt.

Wurzelfüßer, Rhizopoda: Urtiere, die für Bewegung und Nahrungsaufnahme formveränderliche Zellvorstülpungen (Pseudopodien) bilden. Die Fortpflanzung erfolgt durch Zwei- oder Vielteilung, Geschlechtsvorgänge nur bei Sonnentierchen und Foraminiferen. Weitere Wurzelfüßer sind Amöben, Thekamöben, Strahlentierchen.

Wurzelgewächse: landwirtschaftliche Kulturpflanzen mit stark verdickten Speicherwurzeln; als Gemüse, Futter oder industriell genutzt, zum Beispiel Möhre, Rettich, Zuckerrübe.

Wurzelhaut, Desmodont, Periodontium: das gesamte die Zahnwurzel umgebende, aus Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäßen sowie Nerven bestehende Gewebe.

Wurzelhautentzündung, Periodontitis apicalis, Periodontitis: akute oder chronischen Entzündung der die Zahnwurzel umgebenden Bindegewebeanteile auf infektiöser oder toxischer Grundlage. Eine Heilung der Wurzelhautentzündung ist durch Desinfektions-, Arznei- und Wurzelkanalfüllmittel möglich.