Weber

Weber: 1. Adolf Weber, 29.12.1876-5.1.1963, ökonomischer 1921/47 Professor für Volkswirtschaftslehre in München, Vertreter einer liberalen Richtung; entschiedener Gegner des Keynesianismus. Weber trat vor allem durch Arbeiten über Sozialpolitik und in antikommunistischer Weise über den real existierenden Sozialismus in Erscheinung.

2. Alfred Weber, 30.7.1868-2.5.1958, Soziologe; vertrat eine Kultursoziologie auf lebensphilosophische Grundlage; neigte später zum Existentialismus. Unwissenschaftlichkeit und Irrationalismus seiner Theorie spiegeln die Ausweglosigkeit der Ideologie und Praxis des Imperialismus wider.

3. Carl Maria von Weber, 18.11.1786-5.6.1826, Komponist; war zunächst Operndirigent in Breslau (Wroclaw) und in Prag, seit 1817 Musikdirektor der neu gegründeten Deutschen Oper in Dresden. Nach dem frühen Meisterwerk «Abu Hassan» (1811) schuf er hier die Oper «Der Freischütz» (1821), die, noch unter dem Eindruck der Befreiungskriege, von breiten Volksschichten begeistert begrüßt wurde. Nicht der gleiche Erfolg war der Oper «Euryanthe» (1823) beschieden. Seine letzte Oper «Oberon» schrieb der todkranke Weber für London, wo er bald nach der Uraufführung (1826) starb. Bedeutend sind auch Webers Konzerte für Klavier und Klarinette sowie seine Kammermusik. Der Stil seiner brillanten Klavierwerke («Aufforderung zum Tanz» unter anderem) wurde von F. Chopin und F. Liszt weitergeführt. Von seinen Liedkompositionen und Chören sind die zu T. Körners «Leier und Schwert» (1814) von Patriot. Begeisterung erfüllt. Webers historischer Verdienst liegt in der Schaffung der romantischen deutschen National- und Volksoper, die im «Freischütz» ihre klassische Ausprägung fand, sowie in der Gestaltung volksliedhafter Weisen, in der dramatischen Profilierung inniger oder schwungvoller Kantilenen und in der packenden Darstellung dämonischer Naturkräfte, womit er stark auf R. Wagner wirkte.

4. Hans Weber, geboren 14.7.1937, Schriftsteller; gestaltet in Erzählungen («Meine Schwester Tilli», 1972) und Romanen («Sprung ins Riesenrad», 1968; «Bin ich Moses?», 1976; «Einzug ins Paradies», 1979; «Alter Schwede», 1984) Themen der sozialistischen Gegenwart; schrieb auch Filmszenarien.

5. Jürgen Weber, geboren 14.1.1928, Bildhauer der BRD; seine zahlreichen realistischen Bildwerke (Brunnen, Sakralplastik, monumentale Bronzereliefs, Kleinplastik) sind von dynamischer Plastizität und demokratischen kritischen Engagement geprägt; vertritt als Lehrer und Kunsttheoretiker aktiv die demokratische Künstlerbewegung.

6. Max Weber, 21.4.1864-14.6.1920, Soziologe; führender Vertreter der imperialistischen Soziologie. Methodologisch dem Neukantianismus (H. Rickert) und der Lebensphilosophie verpflichtet, schuf Weber eine I verstehende Soziologie, in der er fachwissenschaftlichen Rationalismus mit philosophischem Irrationalismus zu verbinden suchte. Er ersetzte das Erkennen objektiver gesellschaftlicher Gesetze durch die Untersuchung der subjektiven Absicht der Handelnden.

7. Wilhelm Eduard Weber, 24.10.1804-23.6.1891, Physiker; einer der Göttinger Sieben; arbeitete über Wellenlehre und Magnetismus; mit C. F. Gauß konstruierte er 1833 die erste elektromagnetische Telegrafenanlage sowie Messinstrumente für Magnetismus und Elektrizität; durch elektrodynamischen Maßbestimmungen schuf er die Grundlage für spätere internationale Maßeinheiten.