Wasserspringen

Wasserspringen: Fachgebiet des Schwimmsports; Ausführung vielfältiger Sprünge von einem Sprungturm in ein wassergefülltes Becken. Wettkampfmäßig werden Kunstspringen (vom 1 beziehungsweise 3 m hohen federnden, in den Wurfeigenschaften verstellbaren Brett) und Turmspringen (von 5 oder 10 m hoher starrer Plattform) betrieben. Bretter und Plattformen müssen waagerecht sein und 1,80 m beziehungsweise 1,50 m über den Beckenrand ragen. Die Sprungbeckenabmessungen sind vorgeschrieben; es gibt eine Vorrichtung zum Bewegen der Wasseroberfläche, damit sie durch die Springer wahrgenommen werden kann. Alle Sprünge werden nach Ausgangsstellung und Drehrichtung in Sprunggruppen eingeteilt (Vorwärts-, II Rückwärts-, III Auerbach-, IV Delphin-, V Schrauben- und (nur vom Turm) VI Handstandsprünge). Jeder Sprung hat einen festgelegten Schwierigkeitsgrad zwischen 1,1 und 3,5. Sprünge können in 4 Ausführungsarten (gestreckt, gehechtet, gehockt, freie Haltung) gezeigt werden. Im Wettkampf werden Kürsprünge mit und ohne Schwierigkeitsbegrenzung absolviert (Kunstspringgen: Männer 5 mit, 6 ohne, Frauen je 5 Sprünge; Turmspringen: Männer 4 mit, 6 ohne, Frauen je 4 Sprünge). Bei bedeutenden Veranstaltungen und mehr als 16 Teilnehmern werden Vorkämpfe mit voller Sprungserie ausgetragen. Die Bewertung erfolgt mit 0 bis 10 Punkten (Differenzierung 1/2 Punkt) von 5 oder (international) 7 Punktrichtern. Die höchste und die niedrigste Wertung werden bei 5 Punktrichtern gestrichen, die Summe der verbleibenden 3 Wertungen wird mit dem Schwierigkeitsgrad multipliziert. Bei 7 Punktrichtern wird das Produkt aus den verbleibenden 5 Wertungen und dem Schwierigkeitsgrad durch 5 dividiert und mit 3 multipliziert. Olymp. Sportart seit 1904, Weltmeisterschaften seit 1973, Europameisterschaften seit 1926.