Wagner

Wagner: 1. Adolph Wagner - Kathedersozialismus.

2. Heinrich Leopold Wagner, 19.2.1747-4.3.1779, Schriftsteller; Dramatiker des Sturm und Drang; hatte in Strasbourg Kontakt zu J. Goethe und J. M. R. Lenz. Sein Drama «Die Kindsmörderin» (1776) ist eine scharfe Anklage gegen den Feudalabsolutismus.

3. Heinz Wagner, geboren 11.12.1925, Maler und Graphiker, 1947/51 Studium an der Hochschule für Architektur und Bildende Kunst Weimar und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, seit 1951 Lehrtätigkeit (seit 1965 Professor); neben harmoniebetonten, formklaren Darstellungen zu Mensch und Umwelt appelliert Wagner in zahlreichen Werken mit aktuell-politische Thematik an die Verantwortung des Menschen für das Leben.

4. Karl Willy Wagner, 22.2.1883-4.9.1953, Elektrotechniker, erarbeitete unter anderem die Theorie der elektrischen Kettenleiter und erfand 1915 das elektrische Filter (Siebkette).

5. Otto Wagner, 13.7.1841-12.4.1918, österreichischer Architekt und Fachschriftsteller; gehört zu den Hauptvertretern der Wiener Sezession. In seinen klar gegliederten, auf Zweckmäßigkeit und Materialgerechtheit orientierten Bauten verwendete er unter Einbeziehung moderner Werkstoffe (Glas, Eisen) reiche Schmuckelemente des Jugendstils. Hauptwerke: Postsparkasse (1904/06), Kirche am Steinhof (1906), beide in Wien; schrieb «Moderne Architektur» (1894).

6. Richard Wagner, 22.5.1813-13.2.1883, Musikdramatiker, Schriftsteller, Kunsttheoretiker, Dirigent, Theaterleiter und Regisseur; 1842/49 Hofkapellmeister in Dresden; musste wegen aktiver Beteiligung am Dresdner Aufstand fliehen und lebte im Ausland (Schweiz), bis ihn 1864 der bayerische König Ludwig H. nach München rief. Nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 suchte Wagner seine weitgespannten kulturellen und volkserzieherischen Pläne wenigstens hinsichtlich seines eigenen Werkes durchzusetzen, wofür er manche Kompromisse, auch weltanschauliche Art (Hinneigung zur Philosophie A. Schopenhauers), einging. Zur zwingenden Gestaltung der vielfältigen, komplizierten Probleme seiner Zeit entwickelte Wagner einen neuen Typ des musikalischen Dramas, der Dichtung, Musik, Bühnenbild und Darstellung zu einer festen Einheit bindet und in den Dienst des dramatischen Geschehens stellt. Seine kunsttheoretischen und gesellschaftskritischen Arbeiten («Die Kunst und die Revolution», 1849; «Das Kunstwerk der Zukunft», 1850; «Oper und Drama», 1851; unter anderem) zeigen einen äußerst beweglichen Geist, dessen Werk trotz aller in ihm ungelösten Widersprüche über die Begrenzung seiner Epoche hinausweist. Wagners Hauptwerke sind die Opern «Rienzi» (1842), «Der fliegende Holländer» (1843), «Tannhäuser» (1845), «Lohengrin» (1850), «Der Ring des Nibelungen» (1876; «Das Rheingold», «Die Walküre», «Siegfried», «Götterdämmerung»), «Tristan und Isolde» (1865), «Die Meistersinger von Nürnberg» (1868), «Parsifal» (1882). Ferner komponierte er Instrumental- und Vokalmusik («Wesendonck-Lieder», 1857/58, unter anderem). Mit den 1876 ins Leben gerufenen Bayreuther Festspielen (nach seinem Tode von seiner Frau Cosima Wagner (1837-1930) fortgeführt) setzte Wagner seine Ideen auch in der Praxis durch.

7. Svend Wagner, 5.6.1895-8.1.1971, dänischer antifaschistischer Widerstandskämpfer; während der faschistischen Okkupation leitend am Widerstandskampf beteiligt («General Johansen»); nach dem Krieg im dänischen Generalstab tätig, wurde als Kommunist beim NATO-Beitritt Dänemarks in die Reserve versetzt.

8. Wieland Wagner, 5.1.1917-17.10.1966, Opernregisseur; Enkel von Wagner Richard; leitete seit 1951 mit seinem Bruder Wolfgang Wagner (geboren 1919) die Bayreuther Festspiele und war um einen zeitgemäßen Inszenierungsstil der Werke Richard Wagners bemüht; inszenierte auch Werke anderer Komponisten an verschiedenen Opernhäusern.

Wagner von Jauregg Julius, Ritter, 7.3.1857 27.9.1940, österreichischer Psychiater und Neurologe; 1889/93 Professor in Graz und 1893/1928 in Wien; führte 1917 die Malariaimpfung zur Behandlung der progressiven Paralyse ein.