Vogel

Vogel: 1. Hans Vogel, 16.2.1881-6.10.1945, Sozialdemokratischer Politiker; seit 1927 Mitglied und 1931/33 einer der Vorsitzenden der SPD; ab 1933 im Exil; seit 1939 Vorsitzender des Emigrationsvorstandes, 1941 Mitbegründer der Union deutscher sozialistischer Organisationen in Großbritannien; nahm antikommunistische Positionen ein.

2. Hans-Jochen Vogel, geboren 3.2.1926, Politiker der BRD; 1950 Mitglied der SPD, 1984 stellvertretender Vorsitzender, seit 1987 Vorsitzender der SPD; Mitglied des Bundestages seit 1972, wurde 1983 Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag.

3. Heinrich Vogel, geboren 9.4.1902, evangelischer Theologe; Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin; Gründungsmitglied der Christliche Friedenskonferenz.

4. Hermann Carl Vogel, 3.4.1841-13.8.1907, Astronom; bestimmte als erster Radialgeschwindigkeiten von Sternen, entdeckte die spektroskopischen Doppelsterne.

5. Siegfried Vogel, geboren 6.3.1937, Sänger (Bass); seit 1966 Mitglied der Berliner Staatsoper (1968 Kammersänger); als Opern-, Lied- und Oratoriensänger auch im Ausland erfolgreich.

Vögel, Aves: Klasse der Wirbeltiere mit 8000 Arten, die durch den Besitz von Federn, die Umbildung der Vordergliedmaßen zu Flügeln, den Bau der Beine, ein System von Luftsäcken (auch in Röhrenknochen), hornbekleideten Schnabel, hohen Stoffumsatz (Körpertemperatur etwa 42°C) und das Fehlen von Harnblase und Zähnen gekennzeichnet ist. Vögel sind verschieden in Gestalt, Größe und Lebensweise. Die Federn sitzen fast immer auf bestimmten Hautfeldern, «Fluren», zwischen denen «Raine» liegen. Vögel legen 1 bis 20 Eier, die meist in Nestern ausgebrütet werden. Die Jungvögel sind selbständig (Nestflüchter) oder müssen von den Altvögel gefüttert werden (Nesthocker). Standvögel verlassen den Lebensraum nur selten, Strichvögel öfters, Zugvögel wechseln regelmäßig bis über 4000 km entfernte jeweils günstige Klimagegenden.

Vogelberingung: Anlegen registrierter Aluminiumstreifen um den Fuß von Vögeln (Durchzügler, Irrgäste, Strichvögel); die Rückmeldung von Funden dient unter anderem der Erforschung des Vogelzugs.

Vogelfrei: («den Raubvögeln (zum Fraß) freigegeben») für rechtlos erklärt; im Mittelalter als Strafe die Freigabe zur beliebigen Tötung.

Vogelfreistätte: Schutzgebiet für Vögel, das zur Brutzeit nicht betreten werden darf.

Vogelhege: Maßnahmen des praktischen Vogelschutzes (Anlegen von Nisthöhlen, Vogelschutzhecken, Winterfütterung), besonders für seltene oder nützliche Vögel, auch für verletzte und flugunfähige Tiere, aus Motiven des Tierschutzes.

Vogelhochzeit, obersorbisch Ptaci kwas: in der Oberlausitz am 25.1. üblicher Bescherbrauch; Kinder stellen Teller vor das Fenster, damit ihnen die Vögel, die angeblich an diesem Tag Hochzeit halten, eine Kostprobe vom Festmahl darauflegen.

Vogelsberg: Mittelgebirge in Hessen, von rundlichen Umriss, zwischen Lahn und Fulda; im Taufstein 774 m; größtes Vulkangebiet der BRD (erloschen); karger Ackerbau, Rinder-, Schafzucht; Basaltsteinbrüche; Naturpark.

Vogelschutzhecken: auf Feldrainen und Ödland Streifen gepflanzte Hecken aus Weißdorn, Hainbuche, Felsenbirne und anderen niedrigen Gehölzen zur Förderung des Nestbaues freibrütender Vögel, zugleich eine Grundlage der biologischen Schädlingsbekämpfung.

Vogelspinnen, Orthognatha: Gruppe überwiegend tropische Webspinnen mit über 1500 Arten, 5 bis 9 cm lang, pelzig behaart. Vogelspinnen leben in Erdröhren, an Sträuchern und Bäumen; ernähren sich bevorzugt von Insekten, Vögel fallen ihnen nur selten zum Opfer.