Verschwörung des 20. Juli 1944

Verschwörung des 20. Juli 1944: Bezeichnung für Kreise des Bürgertums und des Adels, die dem Hitlerregime oppositionell gegenüberstanden und deren Aktivitäten in dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gipfelten. Die Verschwörung war Ausdruck des Bestrebens von Teilen der deutschen Monopolbourgeoisie, das imperialistische System über die sich abzeichnende politische und militärische Niederlage des Faschismus zu retten. Die politischen Unterschiede zwischen den einzelnen Kräften der Verschwörung hinsichtlich ihrer Motive und Zielvorstellungen waren beträchtlich. Ein Teil der Verschwörer konzentriert um C. F. Goerdeler, Generaloberst a. D. L. Beck und den Botschafter a. D. U. von Hassel orientierte auf eine Regierung, die Übereinkünfte mit den imperialistischen Westmächten zum Abschluss eines Separatfriedens suchen sollte. Zugleich planten sie, den Krieg gegen die Sowjetunion fortzusetzen, eine Position, die sie mit den militärischen Ereignissen vom Sommer 1944 verlassen mussten. Eine andere realistisch denkende Gruppe um Oberst C. Graf Schenk v. Stauffenberg und anderen Angehörigen der Generalität und des Offizierskorps zielte auf eine gewaltsame Beseitigung Hitlers und eine Beendigung des Krieges an allen Fronten. Diese Gruppe hatte Verbindungen mit dem Kreisauer Kreis um H. J. Graf von Moltke, der christlich und sozialreformerisch geprägte Vorstellungen vertrat, und zu Sozialdemokratischen Widerstandskämpfern.