Vergiftung

Vergiftung, Intoxikation: Aufnahme von Giften in den Organismus (exogene Vergiftung) beziehungsweise deren Bildung im Körper (endogene Vergiftung). V, rufen schwere Störungen hervor und können auch zum Tod führen. Bei kurzdauernder Gifteinwirkung spricht man von akuter V, bei langdauernder (über Monate und Jahre) von chronischen Vergiftung — Die Giftaufnahme (Giftresorption) kann durch die Haut und durch die Schleimhäute, zum Beispiel des Magen-Darm-Kanals oder der Lungen, erfolgen. Gas- oder dampfförmige Gifte werden eingeatmet, zum Beispiel Kohlenmonoxid. Sie werden, nachdem sie eine Giftwirkung entfaltet haben, oftmals wieder unverändert über die Lungen ausgeschieden. Die meisten Gifte werden aber in der Leber abgebaut und damit unwirksam und ausscheidungsfähig. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend über die Nieren in den Harn, aber auch in den Kot, seltener in den Schweiß. Manche Vergiftung sind an typischen Symptomen erkennbar, andere können erst durch komplizierte Methoden nachgewiesen werden. Zu Vergiftung kann es durch Verwechslung nicht oder schlecht gekennzeichneter Substanzen kommen. Nach versehentlicher Aufnahme führen sie zu lebensbedrohlichen Zuständen bei Kindern und Erwachsenen. Langzeitiger Missbrauch von Arznei-, Genuss- und Rauschmitteln fuhrt ebenfalls zu Vergiftung Übermäßige oder ständige Zufuhr von Alkohol in größeren Mengen führt zur Alkoholvergiftung. Alkohol verstärkt auch die Giftwirkung verschiedener Arzneimittel oder anderer Stoffe. Gifte passieren auch die Plazenta, so dass es während der Schwangerschaft zur Vergiftung des sich entwickelnden Kindes kommen kann. Berufsbedingte Vergiftungen entstehen beim Umgang mit schädigenden Stoffen am Arbeitsplatz, wenn die gesetzlichen Bestimmungen nicht genügend beachtet werden, keine Schutzmaßnahmen getroffen werden oder wenn es zu einer Havarie gekommen ist. Kinder vergiften sich relativ häufig mit Haushalts- und Reinigungsmitteln unterschiedlicher Art, durch unkontrollierte Einnahme von Arzneimitteln oder durch Verzehr von giftigen Pflanzenfrüchten bei Vernachlässigung der Aufsichtspflicht der Erwachsenen. Viele Pflanzen, zum Beispiel die verschiedenen Fingerhutarten, das Maiglöckchen, die Tollkirsche, der Eisenhut, der Seidelbast, die Goldrebe und einige Pilze, enthalten sehr stark wirkende Gifte. Allgemeine Behandlungsrichtlinien für Vergiftung sind schnelle Entfernung des Giftes aus dem Körper durch Erbrechen und Magenspülung. Jeder Fall von Vergiftung oder Verdacht gehört unverzüglich in ärztlicher Behandlung. Erbrochenes und Ausscheidungen sind aufzuheben.