Urgesellschaft

Urgesellschaft, Urkommunismus: im Ergebnis der Anthropogenese (Menschwerdung) nach langem Entwicklungsprozess vor etwa 40000 Jahren entstandene erste ökonomische Gesellschaftsformation in der Geschichte der Menschheit. Die Urgesellschaft existierte bei allen Völkern während der Frühstufen ihrer Entwicklung (Stein-, Bronze- und Anfänge der Eisenzeit). Sie war durch das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln gekennzeichnet, das dem niedrigen Niveau der Entwicklung der Produktivkräfte und der geringfügigen gesellschaftlichen Arbeitsteilung entsprach. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wurden gleichmäßig verteilt. In der Urgesellschaft bildete sich zunächst eine natürliche Arbeitsteilung zwischen Mann (Jagd, Fischfang) und Frau (Bodenbebauung, Hauswirtschaft) heraus. Gegen Ende der Steinzeit vollzog sich die erste gesellschaftliche Arbeitsteilung zwischen Viehzucht und Ackerbau. Mit der Bronzezeit begann die zweite und dritte gesellschaftliche Arbeitsteilung; es entstanden die sozialen Schichten der Handwerker und Händler. Die entwickelte Urgesellschaft, die wesentlich durch die Gens geprägt ist, wird auch als 1 Gentilgesellschaft bezeichnet. Das Erreichen einer höheren Produktivität der Arbeit und die damit verbundene Erzeugung eines Mehrprodukts, gesellschaftliche Arbeitsteilung und Produktionsaustausch führten zur Entstehung des Privateigentums an Produktionsmitteln und damit zur Zersetzung der Urgesellschaft Sie spaltete sich in antagonistischen Klassen, deren eine als Besitzer der Produktionsmittel die Besitzlosen ausbeutete und unterdrückte. Zur Sicherung der Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen entstand der Staat als politisches Machtinstrument der ökonomisch herrschenden Klasse.