Uran

Uran, (nach dem Uranus) fachsprachlich Uranium n, Symbol U: radioaktives chemisches Element der Kernladungszahl 92; Atommasse 238,03; Wertigkeiten + 6,+ 4, +3; Dichte 19,0g/ cm3; in der Natur nur chemisch gebunden; Hauptminerale Uraninit (Pechblende, Uranpecherz), U02 mit wechselnden Anteilen U03, und Camotit; Vorkommen besonders in Kanada und Zaire. Uran ist ein silberweißes, ziemlich weiches, unedles, in Säuren unter Bildung von Uran(IV)-salzen leicht lösliche Metall. Natürliches Uran ist ein Gemisch der Nuklide U 238 (99,3%; Halbwertszeit 4,5 • 10 Jahre; a-Strahler), U235 (0,7%; 7,1 • 108 Jahre; a-Strahler) und U234 (0,006%; 2,52 • 10s Jahre, a-Strahler); U 238 und U 235 sind Anfangsglieder radioaktiver Zerfallsreihen. U 235 ist ein wichtiger Kernspaltstoff. Das an sich nicht spaltbare Isotop U 238 lässt sich in Kernreaktoren vom Typ «schneller Brüter» in den Kernspaltstoff Plutonium 239 überführen. - u. wurde 1789 als Oxid von M. H. Klaproth im sächsischen Uraninit entdeckt und als Metall erstmals 1841 von dem französischen Chemiker Eugène Melchior Péligot (1811-1890) dargestellt.

Uraninit, (nach dem Uranus) Pechblende, Uranpecherz: Mineral, Urandioxid; Kristallsystem kubisch, Härte 4 bis 6, Dichte 7,5 bis 10,8 g/cm3; pechschwarze, niedrige Massen, Entstehung pegmatitisch (Kristalle), hydrothermal, sedimentär; wichtigstes Uran- und Radiumerz; Vorkommen unter anderem im Erzgebirge, in Zaire, Südafrika, Kanada, den USA.

Uran Uhr: populärwissenschaftlicher Ausdruck für die Altersbestimmung von Gesteinen durch die Bestimmung der Verhältniszahl von Restmenge an Uranisotopen zur Uranausgangsmenge (radioaktiver Zerfall).

Uranverbindungen: Substanzen mit chemisch gebundenem Uran. In wässriger Lösung sind Uran(VI)- und Uran(IV)-verbindungen beständig, erstere als Uranyl Salze mit dem Uranyl Kation; Uran(IV)-verbindungen bilden sich aus Uran und nichtoxydierenden Säuren. Uran(IV)-chlorid bildet grüne, Uran(VI)-chlorid grünschwarze Kristalle. Uran(Vl)-fluorid ist sehr hygroskopisch und sublimiert bereits bei 56,5 °C; es wird zur Trennung der Uranisotope in Diffusionsanlagen oder Gaszentrifugen verwendet. Das dunkelgrüne bis schwarze Triuranoctoxid, vereinfacht U308, bildet den Hauptbestandteil der natürlichen Pechblende. Uran(VI)-oxid, U03, ein orangefarbenes, wasserunlösliches Pulver, bildet mit Basen im Schmelzfluss Uranate, mit Säuren im Allgemeinen gelbe, grün fluoreszierende Uranyl Salze, zum Beispiel das leichtlöslichen Uranylnitrat.