Universalien

Universalien:

1. Philosophie: mittelalterliche Bezeichnung der Allgemeinbegriffe (Mensch, Natur).

2. Sprachwissenschaft: Erscheinungen und Charakteristika, die allen (beziehungsweise bei eingeschränkter Auffassung einer genau umrissenen größeren Gruppe von) natürlichen Sprachen eigen sind.

Universalienstreit: in der Scholastik die Auseinandersetzung über die philosophische, insbesondere erkenntnistheoretische Bedeutung der Allgemeinbegriffe (Universalien). Der Nominalismus sah in den Allgemeinbegriffen nur Namen (nomina) für die Dinge und schrieb ihnen eine Existenz nur in den gesprochenen Worten zu (Roscelin von Compiègne und Abälard in materialistischer Auffassung, später auf subjektividealistischer Grundlage Wilhelm von Ockham); der (Begriffs-) Realismus hielt die Allgemeinbegriffe für bereits vor den Dingen real existierende geistige Wesenheiten (realia; Einfluss von Platons Ideenlehre), die die Dinge zur Existenz bringen (Anselm von Aosta). Die meisten mittelalterlichen Philosophen vertraten einen gemäßigten Standpunkt, den Ibn Sina ausgearbeitet hatte: die Allgemeinbegriffe existieren vor und in den Dingen, werden durch die menschliche Erkenntnis aus den Dingen abstrahiert und existieren auf diese Weise auch nach den Dingen als deren sprachliche Bezeichnungen.

Universalitätsprinzip: Prinzip des Völkerrechts, demzufolge alle Staaten entsprechend dem Grundprinzip der souveränen Gleichheit der Staaten das Recht haben, gleichberechtigt an den internationalen Beziehungen, insbesondere an universellen internationalen Organisationen und an offenen multilateralen Verträgen teilnehmen zu können.

Universaltypenträger: bei Büromaschinen und Druckwerken verwendeter, unterschiedlich gestalteter Körper (zum Beispiel Zylinder, Rad, Prisma, Kette, Kugel), auf dem sämtliche für Klarschrift benötigten Typen vereinigt sind.

Universalzähler, Digitalzähler: Gerät beziehungsweise elektronische Einrichtung zur Messung von Impulszahlen und -zeiten. Hauptbestandteil ist ein elektronischer Impulszähler, der durch eine zusätzliche Steuerlogik in seiner Anwendbarkeit beachtlich erweitert werden kann (zum Beispiel Messung von Einzelimpulsen, Frequenzen, Impulsraten, Schwingungsdauer, Impulsdauer).

Universelle Algebra: eine algebraische Struktur, bei der jede zugehörige n-stellige Operation vollständig, das heißt für alle n-Tupel des Trägers der universellen Algebra erklärt ist; zum Beispiel jede Gruppe, jeder Ring, jeder Verband. Auch Bezeichnung für den Teil der Algebra, in dem Eigenschaften beliebiger algebraischer Strukturen untersucht werden.