Turin

Turin, italienisch Torino: Stadt in Oberitalien, Verwaltungszentrum der Region Piemont und der Provinz Turin, am Po; 1,05 Millionen Einwohner, als Agglomeration 2 Millionen Einwohner; Zentrum der Kfz-Industrie Italiens (FIAT), Eisen- und Nichteisenmetallurgie, feinmechanische, elektrotechnische, chemische, Gummi-, Textil-, Nahrungsmittel- und Genussmittelindustrie; Juwelen- und Schmuckverarbeitung; Verkehrsknoten, internationaler Flughafen; Universität, TH, Akademien, Hoch- und Fachschulen, wissenschaftliche Gesellschaften, Sternwarte, Museen (unter anderem Automuseum), Bibliotheken, Galerien. Historische Bauten wie Dom S. Giovanni (Renaissance), S. Lorenzo (Zentralbau, seit 1668 von G. Guarini), Wallfahrtskirche La Consolata (1679/1705, von Guarini), Rathaus (1665), Palazzo Carignano (1680, von Guarini), Palazzo dell’Accademia delle Scienze (heute Sitz dreier Museen), Palazzo Reale (ehemaliges königliches Schloss, 17. Jahrhundert), Palazzo Madama; bei Turin Superga Kirche (1717/31; Hauptwerk von F. Juvarra) mit Kloster. Im Altertum Hauptort der keltischen Tauriner, unter Augustus römische Kolonie; 590/636 langobardischer Herzogtum, danach fränkische Markgrafschaft; 1060 zum Herzogtum Savoyen; 1720/1861 Residenz der Könige von Sardinien-Piemont, 1861/65 des Königs von Italien; 1848/60 Mittelpunkt der bürgerlich-liberalen Richtung der italienischen Einigungsbewegung; im 20. Jahrhundert Zentrum der revolutionären Arbeiterbewegung (1919 Gründung der kommunistischen Gruppe «L’Ordine Nuovo»). April 1945 durch einen Volksaufstand von den Faschisten befreit.