Togo

Togo, Republik Togo: Staat in Westafrika, an der Guineaküste. Grenzt im Norden an Burkina, im Osten an Benin, im Süden an den Golf von Guinea und im Westen an Ghana. Verwaltungsmäßig in 5 Regionen gegliedert. Die Bevölkerung setzt sich aus 40 verschiedenen ethnischen Gruppen zusammen. Amtssprache ist Französisch, die Währung der CFA-Franc. Von der lagunenreichen Küste im Süden steigt das Land zur ebenen bis hügeligen Oberguineaschwelle an und wild nahezu in der ganzen Länge vom Togogebirge (bis 986 m) durchzogen. Es herrscht tropisches Klima mit einer, im Süden zwei Regenzeiten. Vorherrschend ist Kurzgrassavanne; an den Berghängen vereinzelt Waldinseln. Die Bodenschätze (nachgewiesen sind Phosphate, Bauxit, Chrom-, Titan-, Eisenerze) sind noch wenig erschlossen. Togo ist ein vom Auslandskapital (besonders Frankreich) beherrschtes Agrarland mit beginnendem Aushau der Industrie. Etwa 80% der Bevölkerung existieren unmittelbar von der Landwirtschaft. Hauptzweig ist der Ackerbau (überwiegend im Süden des Landes) mit der Erzeugung von Kakao, Palmkernen, Baumwolle, Kaffee und Erdnüssen für den Export Zweitgrößte Bedeutung hat der Abbau von Phosphaten (verstaatlicht) nordöstlich von Lomé. Die Lagunen- und Küstenfischerei ist im Ausbau begriffen. Hauptzweige der verarbeitenden Industrie sind die Lebensmittel- und Textilindustrie. Daneben entstanden ein Zement-, Stahl-, Phosphordüngemittelwerk sowie eine Erdölraffinerie. Das Verkehrsnetz umfasst 520 km Eisenbahnlinien und etwa 2500 km asphaltierte Straßen. Internationaler Flughafen und größter Seehafen in Lomé. Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten und Phosphaten (40% des Exportwertes); Einfuhr von Treibstoffen, Maschinen und anderen Industrieausrüstungen sowie Lebensmitteln. Haupthandelspartner sind Frankreich, die BRD, Großbritannien, die USA, die Niederlande, Japan und Italien.

Geschichte: Togo war bereits im Paläolithikum besiedelt, erlebte zahlreiche Völkerbewegungen im frühen und lokale Staatengründungen im ausgehenden Mittelalter; seit der ersten Landung der Portugiesen (1471) entwickelten sich von der Küste aus Sklavenjagd und -handel 1884/1901 von Deutschland kolonial erobert, wurde Togo nach dem 1. Weltkrieg als Mandatsgebiet des Völkerbundes und nach dem 2. Weltkrieg als Treuhandgebiet der UN unter britischer und französischer Herrschaft aufgeteilt. 1956 entschied sich die Bevölkerung des britischen Treuhandgebietes von Togo für den Anschluss an die Goldküste (heute Ghana), während der französische Teil am 1.9.1956 den Status einer autonomen Republik innerhalb der Communauté Française erhielt. Am 27.4.1960 erlangte das ehemalige Französisch-Togo die staatliche Selbständigkeit. Die proimperialistischer und antidemokratischer Politik des ersten Präsidenten Sylvanus Olympio führte am 13.1.1963 zu einem Militärputsch, aus dem am 16.1.1963 eine neue Zivilregierung unter Präsident Nicolas Grunitzky hervorging, die jedoch ihrerseits am 13.1.1967 durch das Militär unter General G. Eyadema, der seitdem Präsident ist, gestürzt wurde. Unter der Regierung Eyademas stabilisiert sich die einheimische Bourgeoisie durch eine nationale Wirtschaftspolitik, jedoch in starker Abhängigkeit vom internationalen Monopolkapital.

Togogebirge: Gebirgszug in Westafrika, im Südosten Ghanas sowie im westlichen und mittleren Teil Togos; bis 986 m (Mont Agou) aus Quarziten aufgebaut; regenreich; zum Teil noch bewaldet. Nördliche Fortsetzung ist das Atakora Gebirge.