Thermochemische Behandlung

Thermochemische Behandlung, chemisch-thermische Metallbehandlung: Verfahrensgruppe der Wärmebehandlung besonders metallischer Werkstoffe, die durch ein dem Temperatur-Zeit-Ablauf überlagerte chemische Regime gekennzeichnet ist; zur Verbesserung des Verschleißverhaltens, der Korrosions- und beziehungsweise oder Zunderbeständigkeit sowie der Dauerfestigkeit bei ökonomischer Werkstückfertigung und Einsparung von Legierungselementen durch Diffusion von Metall- (zum Beispiel Titan, Aluminium, Chrom) und beziehungsweise oder Nichtmetallatomen (zum Beispiel Kohlenstoff, Stickstoff) in oberflächennahe Werkstückbereiche (3 (im bis 4 mm dick). Wichtige Verfahren der thermochemischen Behandlung sind: Aufkohlen, Nitrieren, Carbo- und Sulfonitrieren, Silizieren, Borieren, Sherardisieren (Diffusionsverzinken), Alitieren (Aluminieren), Titanieren sowie Chromieren (Bezeichnung nach eindiffundierenden Elementen). Die zwei letzteren sind bei ausreichendem Kohlenstoffangebot zu den Verfahren der Metallkarbidbehandlung zu zählen. Optimale Eigenschaften werden mitunter erst durch Kombination der thermochemischen Behandlung mit thermischen Wärmebehandlungsverfahren erzielt; zum Beispiel Aufkohlen und nachfolgendes Härten, das sogenannt Aufkohlungshärten (Einsatzhärten). im weiteren Sinne können auch Wärmebehandlungen im Vakuum oder unter Schutzgas (Schutzgaswärmebehandlung), bei denen kein Stoffaustausch zwischen Ofenatmosphäre und Werkstück erfolgt, sowie entkohlende Glühungen von Eisen-Kohlenstoff-Werkstoffen zur thermochemischen Behandlung gerechnet werden.