Technik

Technik: (griechisch, «Fertigkeit», «Handwerk»)

1. komplexer, vielschichtiger Begriff zur Bezeichnung aller Mittel, Methoden und Verfahren, mit deren Hilfe vorherbestimmte Zwecke erfüllt werden. Er gilt vorrangig für den Bereich der Produktion materieller Güter, aber auch für alle anderen Gebiete menschlicher Tätigkeit. In der materiellen Produktion umfasst die Technik die vom Menschen geschaffenen Produktionsinstrumente und technologische Verfahren, die er einsetzt, um im «Stoffwechsel mit der Natur» (Marx) deren Stoffe, Kräfte und Gesetze zur Sicherung seiner materiellen Existenzgrundlage auszunutzen; das sind zum Beispiel Rohstoffe wie Erz, Holz, Fasern oder Kautschuk, Energiequellen wie Wasser, Wind, Strahlung, Kohle, Erdöl, Atomkern sowie Naturgesetze physikalischer, chemischer, biologischer Art. Die Ver- beziehungsweise Bearbeitung der verschiedenen Roh- und Werkstoffe sowie deren Zweckbestimmungen erfordern unterschiedliche, ihnen jeweils adäquate Verfahren, die als Techniken bezeichnet werden. Die einzelnen Techniken sind entweder profilbestimmendes Wesensmerkmal eines Industriezweiges oder, im Fall der Verfahren, wesentliches Produktionselement vieler Industriezweige. Die Theorien dieser materiellen Techniken sind Gegenstand der technischen Wissenschaften einschließlich der Technologie. Die Technik ist seit Beginn der Menschheitsgeschichte die entscheidende materielle Grundlage für den gesellschaftlichen Fortschritt, indem sie ständig die Produktivität der menschlichen Arbeit erhöht und diese erleichtert. Das Entwicklungstempo und die Nutzanwendung der Technik für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Werktätigen waren und sind in den einzelnen Gesellschaftsformationen verschieden; sie werden von den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen wesentlich beeinflusst. Neueste Entwicklungsrichtungen der Technik als Ergebnis und Inhalt der wissenschaftlich-technischen Revolution erscheinen als Schlüsseltechnologien.

2. Sport: in der Praxis erprobtes motorisches Lösungsverfahren einer sportlichen Bewegungsaufgabe im Rahmen der jeweiligen sportlichen Zielstellung.

Technische Gebäudeausrüstung, Abkürzung TGA, Haustechnik: Planung, Projektierung und Ausführung der Heizungs-, Lüftungs-, Elektro- und sanitärtechnische Anlagen sowie der Gasinstallation und der Aufzüge in einem Gebäude.

Technische Geologie: nach A. W. Sidorenko Wissenschaftszweig im Grenzbereich der geologischen, geographischen, technisch-ingenieurmäßigen und ökonomischen Wissenschaften, besser als Territorialgeologie beziehungsweise allgemein als Anthropogeologie zu bezeichnen.

Technische Gesteinskunde: Wissenschaft, die mittels geologische, petrologische und physikalisch-chemische Methoden die für die Verwendung natürlicher Gesteine im Bauwesen wichtigen Materialeigenschaften, wie Dichte, Porosität, Druck-, Biege- und Zugfestigkeit, Wetter- und Frostbeständigkeit, untersucht.

Technische Meteorologie: Wissenschaftszweig, der sich mit den Anwendungen der Meteorologie auf die Technik und andere technische Bereiche der Volkswirtschaft, wie Verkehrswesen, Bauwesen (Bauklimatik) beschäftigt.

Technischer Fehler: nicht regelgerechte Ausführung einer sportlichen Technik; macht in verschiedenen Sportarten die Übung ungültig (zum Beispiel Gewichtheben) beziehungsweise führt zu Spielunterbrechung und Vorteil für den Gegner (Punkt, Aufgabewechsel).

Technisches Konzept: Strukturbeschreibung der meist nur qualitativ bestimmten technischen Funktionselemente in Form einer Strichzeichnung.

Technisches Mittel: mit Hilfe der Technik hergestelltes Arbeitsmittel zur Schaffung neuer Gebrauchswerte durch Nutzbarmachung vorhandener Rohstoffe und Energien für den Menschen. Technische Mittel können Anlagen, Apparate, Baugruppen, Geräte, Maschinen und Werkzeuge sein.

Technische Textilien: Sammelbegriff für Textilien zur Herstellung und Ausstattung von technischen Arbeitsgegenständen und Arbeitsmitteln, wie Planen, Zeltstoffe, Filter, Transportbänder, Riemen, Seile,

Technische Trocknung, Heißlufttrocknung: verlustarme Konservierung von wasserhaltigen Nahrungs- und Futtermitteln mittels Heißluft.

Technische Überprüfung: in gesetzlich festgelegten Zeitabständen vorgenommene Durchsicht eines Kfz auf Betriebs- und Verkehrssicherheit.

Technische Veränderungen: an Kfz vorgenommene bauliche Maßnahmen, wodurch sich Veränderungen gegenüber den Angaben im technischen Gutachten (Typschein) ergeben. Technische Veränderungen sind bei der Zulassungsstelle meldepflichtig und werden im Zulassungsschein und Fahrzeugbrief eingetragen.

Technische Zeichnung: maßstäbliche Darstellung eines technischen Mittels nach standardisierten Regeln, nach den Erfordernissen bemaßt und mit den notwendigen Angaben für Fertigung, Montage, Gebrauch unter anderem versehen.

Technologische Kosten: Teil der Kosten, der im unmittelbaren Produktionsprozess sowie für Forschungs-, Entwicklungs- und Projektierungstätigkeiten entsteht.

Technologische Prüfung: Verfahrensgruppe der Werkstoffprüfung, bei der unter Verzicht auf physikalisch begründete Messwerte durch praxisnahe Versuche die Gebrauchs- und Verarbeitungseigenschaften von Werkstoffen, Halbzeugen oder Bauelementen festgestellt werden. Prüfkriterium ist stets das Nichtauftreten von Rissen. Beim Faltversuch für Grob- und Mittelblech sowie Stabmaterial wird die Probe um einen Dom bis zu einem bestimmten Winkel gebogen. Der Hin- und-Her-Biegeversuch berücksichtigt die mögliche Anzahl der Biegungen bis zum Riss (zum Beispiel Drähte für Förderseile). Beim Doppelfaltversuch werden Feinbleche doppelt gefaltet (früher Taschentuchprobe genannt), und im Erichsen-Versuch wird durch Eindrücken einer Kugel in die am Rand eingespannte runde Blechprobe eine Beule bis zum Anriss erzeugt. Rohre werden im Aufdornversuch durch Eintreiben eines Domes und im Bördelversuch durch Aufsetzen und Eindrücken eines stumpfen Kegels geprüft. Beim Stauchversuch werden Stangenabschnitte kalt oder warm bis zu einer bestimmten Höhe gestaucht.

Technologischer Prozess: wichtigster Teil des Produktionsprozesses. Er gliedert sich in Arbeitsgänge, -stufen, Griffe, Griffelemente und Bewegungen zwecks Änderung der Form, Maße sowie der physikalischen oder chemischen Eigenschaften von Roh- und Werkstoffen bis hin zu Teilfertig- und Fertigerzeugnissen. Zusammenfassend nennt man mehrere Arbeitsgänge Phasen des LP. und die Folge mehrerer miteinander verflochtener technologischer Prozess technologische Ketten, von denen wiederum mehrere ein technologisches System bilden können. In der metallverarbeitenden Industrie bezeichnet man den technologischen Prozess als Fertigungsprozess, wobei zwischen Teilefertigungs- und Montageprozessen unterschieden wird.