Tapeten

Tapeten: Wandbekleidung; heute überwiegend aus Papier hergestellt. Ein großer Teil der Papiertapeten sind Leimdrucktapeten, bei denen die verwendeten Pigmentfarben mit pflanzlichen Stärkeleim gebunden sind, bei abwaschbaren Tapeten bestehen die Druckfarben aus Pigmentmassen und Leinölfirnis (Öldrucktapeten); Raufasertapeten enthalten in der oberen Schicht eingepresste Fasern, Holzmehl oder -späne. Tapeten werden auf speziellen Tapeten-Rotationshochdruckmaschinen, neuerdings auch im Offset-, Flexo-, Durch- und Tiefdruck auf entsprechenden Rollenrotationsmaschinen gefertigt. Tapeten haben sich seit Jahrtausenden aus Wanddekorationen entwickelt (Malerei, Tierfelle, Teppiche, Stickereien, bemalte Seide und gewebte Bilder (Gobelins)). Die ersten Tapeten im engeren Sinne, das heißt auf die Wand gespannt, waren die nur für die herrschenden Klassen erschwingliche Ledertapeten, die ursprünglich im Orient Anwendung fanden. Im 11. Jahrhundert von Mauren nach Spanien gebracht, waren sie im 16./18. Jahrhundert in Europa weit verbreitet. Sie wurden gepunzt und geprägt und wirkten deshalb plastisch. Im 18. Jahrhundert verdrängten allmählich billigere, leichtere und hellere Materialien, wie Leinen, Baumwolle, Wachstuch, das Leder, was zur Verbürgerlichung der Wohnkultur beitrug. Die Papiertapeten kamen, durch importierte Wandschirme aus Ostasien vermittelt, am Ende des 17. Jahrhundert in Europa auf. ursprünglich nur für den Haushalt des weniger bemittelten Bürgers bestimmt, entwickelten sie sich in kurzer Zeit zu den gebräuchlichsten Tapeten Zuerst wurden kleine handgemalte oder mit Holzmodeln bedruckte Blätter (sogenannt Buntpapiere) aneinandergeklebt. Ende des 18. Jahrhundert ermöglichte die Erfindung der Papiermaschine die Herstellung von Papierrollen, die nun mit Tapetendruckwalzen bedruckt wurden.

In jüngster Zeit gewinnen auch industriell gefertigte Tapeten aus Plastikstoffen an Bedeutung.

Tapetenmotte, Trichophaga tapetzella: weiß und grau gezeichnete Mottenart; Raupe schädigt an Pelzen, Tapeten, Wollstoffen und mitunter auch an Lebensmitteln.