Taiwan

Taiwan: Insel zwischen Ost- und Südchinesischen Meer, durch die Taiwanstraße nur 130 km vom Festland getrennt; chinesische Provinz; früher Formosa; 35788 km2, einschließlich der 88 umliegenden kleinen Inseln (darunter Penghu-Inseln) 35989 km2, 18,9 Millionen Einwohner (davon etwa 2% zur indonesischen Sprachgruppe gehörende Gaoshan); 525 Einwohner/km2; Verwaltungszentrum Taibei. Im Osten steil aufragende Gebirgsketten des Taiwan Shan (60 Gipfel über 3000 m; Yu Shan mit 3997 m), im Westen fruchtbares Tiefland, das sich terrassenförmig abstuft. Bei tropischen Monsunklima mit hohen Niederschlägen und Taifungefahr sind 52% von Taiwan mit immergrünen subtropischen Wäldern (umfangreiche Nutzung durch Holzeinschlag und Kampfergewinnung) bedeckt; nur bis 200 km lange Flüsse mit starkem Gefälle (große Wasserkraftressourcen), 27 Wasserreservoire. Bodenschätze: Kohle (besonders Braunkohle), Erdgas und -öl, Gold, Platin, Kobalt, Nickel, Mangan, Kupfer. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft auf 23% der Gesamtfläche; Anbau von Reis (2,3 Millionen t, 2 Ernten jährlich), Zuckerrohr, Bataten, Weizen, Mais, Sojabohnen, Tee, Spargel und Südfrüchten; ausgeprägte Schweine- und Geflügelzucht sowie Fischfang (0,94 Millionen t). Die Industrie, in der 40% aller Arbeitskräfte tätig sind, konzentriert sich in der westlichen Ebene in der Zone Taibei-Taizhong-Gaoxiong. Während in den 50er Jahren mit US-amerikanischer Hilfe besonders die Leicht- und Textilindustrie entwickelt wurde, folgte in den 60er Jahren die arbeitsintensive Industrie und in den 70er Jahren vor allem die Entwicklung der Stahl- und Eisen-, der Erdölindustrie, des Schiffbaus (Großtankerwerft Gaoxiong), des Maschinenbaus (PKW-Montage) sowie der elektronischen Industrie. Wichtigste Zweige sind die chemische Industrie und die Aluminiumindustrie; im beschleunigten Ausbau sind ferner Zement-, Papier- und Konservenindustrie. Elektroenergieerzeugung vorwiegend durch Wärmekraftwerke. Insgesamt 1323 km Eisenbahnlinien (davon 58% in Privatbesitz) vorwiegend im Westteil; Nord-Süd-Autobahn zwischen Jilong und Gaoxiong, Ost-West Highway zwischen Taizhong und Hualian (insgesamt 18000 km Straßen); Haupthäfen sind Jilong (Haupthafen von Taibei), Gaoxiong, Hualian und Wuqi bei Taizhong und Suao an der Nordostküste; Handelsflotte 1,42 Millionen BRT; internationaler Flughafen Taibei und 16 weitere Flugplätze. Seit dem Altertum chinesische Territorium. Die administrative Angliederung an China erfolgte im 13. Jahrhundert nach Christus. Im 16. /17. Jahrhundert war Taiwan von Portugiesen und Niederländern besetzt und fiel 1661 erneut an China. 1895 annektierte Japan Taiwan (Vertrag von Shimonoseki). Seit 1949 ist Taiwan von den Resten des auf dem Festland durch die Volksbefreiungsarmee geschlagenen Guomindang-Regimes besetzt, das von den USA gestützt wird. Taiwan musste 1971 nach Abstimmung der XXVI. Vollversammlung seinen Sitz in der UNO (als «Republik China») an die VR China abtreten.

Taiwanstraße: verkehrsreiche Meeresstraße zwischen der Insel Taiwan und dem südostchinesischen Festland, die das Ost mit dem Südchinesischen Meer verbindet; teilweise nur 130 km breit.