Säule

Säule:

1. Architektur: walzenförmige, senkrechte Stütze, meist frei stehend, aber auch als Halb- oder Dreiviertelsäule in die Wand eingebunden. Die Säule kann tragende oder nur dekorative Funktion haben. Die einzelnen Teile der Säule werden als Fuß (Basis), Schaft, Hals und Kopf (Kapitell) bezeichnet. Die Säule kann aus einem Stück (Monolith) gehauen oder aus mehreren «Trommeln» zusammengesetzt sein. Sie verjüngt sich in der Regel nach oben und zeigt in der Mitte des Schafts eine leichte Schwellung (Entasis). Der Schaft kann glatt oder senkrecht gerillt (kanneliert), gemustert oder spiralförmig gedreht sein. Klass. Ausbildung in der griechischen Baukunst mit 3 Säulenordnungen:

a) dorische Säule (dorischer Stil; seit dem 7. Jahrhundert vor Christus): ohne Basis, das wulstförmige Kapitell (Echinus) trägt eine quadratische Deckplatte (Abakus);

b) ionische Säule (ionischer Stil; seit etwa 570 vor Christus): Basis, schlanker Schaft, Kapitell mit 2 seitlich ausladenden Voluten; korinthische Säule (korinthische Stil; entstanden um 400 vor Christus): Kapitell mit stilisierten Akanthusblattkränzen. Die Römer verbanden die Formen des ionischen und des korinthischen Kapitells zum Kompositkapitell. Von der Renaissance wurden die antiken Säulenordnungen wieder eingeführt; sie bildeten einen Hauptgegenstand der Architekturtheorie und blieben bis ins 19. Jahrhundert herrschend. In der Antike und in der Neuzeit erscheint die Säule auch als Denkmal (Triumphsäule, Siegessäule).

2. Bautechnik: Stiel.

3. Physik: das Plasma von Gasentladungen, das den Raum zwischen den Elektroden ausfüllt und dort den Stromfluss ermöglicht, ist durch Raumladungsschichten von den Elektroden getrennt. Bei hohem Gasdruck herrscht thermisches Gleichgewicht mit Temperaturen von einigen 103 bis 104 K, bei niedrigem Druck ist die Elektronentemperatur viel höher als die der Ionen und Atome. Die Strahlungsemission der Säule wird in Entladungslampen genutzt.