Synthetische Edelsteine

Synthetische Steine, synthetische Edelsteine: durch chemische-technische Verfahren hergestellte Erzeugnisse, deren Eigenschaften mit derjenigen des echten Edelsteines, nach dem sie benannt werden, übereinstimmen. Synthetisiert wurden bisher Diamant, Korund (Rubin, Saphir unter anderem), Beryll (Smaragd), Spinell, Granat, Quarzvarietäten, Opal, Alexandrit, Türkis unter anderem Mengenmäßig überwiegen bei weitem die nach dem Verneuil-Verfahren hergestellten Korunde und Spinelle. Hierbei werden die pulverförmigen Ausgangsstoffe bei ~ 2100 °C in einer Knallgasflamme geschmolzen und erstarren auf einer Unterlage zu meist birnen- oder walzenförmigen Einkristallen. Auch dünne Stäbe, Rohre, Scheiben («Disken») und speziell profilierte Kristalle lassen sich herstellen. Durch geringe Zusätze von Metalloxiden werden die an sich farblosen Produkte in breiter Palette gefärbt, Korund zum Beispiel als Rubin blassrosa bis tiefdunkelrot, als Saphir blau, als Padparadscha orangefarbig. Die synthetischen Steine wurden zuerst für Schmuckzwecke verwendet, später wegen ihrer hohen mechanischen, thermischen und chemischen Beständigkeit in großem Umfang auch für technische Zwecke; wegen der hohen Härte als Schleifmittel (Diamant), als Lagersteine in Uhren und feinmechanischen Geräten (Rubin, Saphir), als Tonabnehmerstifte (Diamant und Saphir), als polarisationsoptische Bauelemente (Quarz) und als Laser (Rubin). Unterscheidungsmöglichkeiten vom Naturstein ergeben sich aus unterschiedlicher Entstehungsbedingungen, sichtbar zum Beispiel im mikroskopischen Bild.