Synthesekautschuk

Synthesekautschuk: synthetische Werkstoffe mit kautschukelastischen Verhalten. Die meisten Synthesekautschukarten werden durch Polymerisation ungesättigter Substanzen hergestellt; hierbei können die Eigenschaften durch Misch- und stereospezifische Polymerisation stark variiert werden. Wichtig sind insbesondere Mischpolymerisate des Butadiens (Polybutadien) mit Styrol oder Acrylnitril. Dem Naturkautschuk hinsichtlich chemische Struktur und Eigenschaften am nächsten kommt cis-1,4-Polyisopren. Weitere Synthesekautschukarten sind elastische Polyurethane, Silikonkautschuk und Thioplaste. Synthesekautschuk hat gegenüber Naturkautschuk den Vorteil, dass die Produktion wesentlich ausgeweitet werden und der an sich hochwertige Gummi aus Naturkautschuk zum Beispiel hinsichtlich Öl-, Temperatur- und Alterungsbeständigkeit übertroffen werden kann. Die Butadien-Mischpolymerisate mit Styrol (Buna S) beziehungsweise Acrylnitril (Buna N) werden hergestellt, indem eine wässrige, katalysatorhaltige Emulsion aus druckverflüssigtem Butadien (samt Zweitkomponente) höherer Temperatur ausgesetzt wird. Der entstehende, Buna-Latex wird wie der natürliche Kautschuklatex durch Koagulation und anschließende Vulkanisation weiterverarbeitet. Fortschritte, insbesondere hinsichtlich besserer Verarbeitbarkeit, stellen die bei etwa +5°C mit speziellen Katalysatoren erzeugten Tieftemperaturkautschuke sowie die mit aluminiumorganische Katalysatoren hergestellten, besonders abriebfesten und gegen mechanische Beanspruchung widerstandsfähigen Stereokautschuke dar.