Surrealismus

Surrealismus: (syr- oder zur-; französisch, «Überrealismus») spätbürgerliche, widersprüchliche, betont phantastische Strömung in bildender Kunst, Literatur, Theater und Film. Der Surrealismus entstand nach dem 1. Weltkrieg in Frankreich aus dem Pariser Dadaismus unter kleinbürgerlichen jungen Literaten um A. Breton als Revolte gegen die bürgerliche Zivilisation und war in seinen Grundzügen zunächst irrationalistisch, anarchistisch und nihilistisch gefärbt, verstand sich in den 20er und 30er Jahren jedoch zunehmend als «revolutionär», antikapitalistisch und oft antifaschistisch. Der Surrealismus ist radikalisierter Ausdruck der Funktionskrise traditioneller bürgerlicher Kunst. Kennzeichen des Surrealismus sind Vorliebe für Traumhaftes und Absurdes, Irrationales, Halluzinatorisches und Paradoxes, Sinn für Detailperfektion, geheimnisvolle Farbigkeit und Symbolkraft. In der bildenden Kunst erfuhr der Surrealismus, ähnlich anderer Richtungen der spätbürgerlichen bildenden Kunst, keine einheitliche Ausprägung. Neben den Bildern von Surrealismus Dali y Domenech und M. Ernst, die bei minutiöser Detailmalerei die Erscheinungen aus dem natürlichen Zusammenhang lösten und damit eine irreale Welt vorführten, steht M. Chagall, durch den Elemente der Folklore in den Surrealismus einflossen. Andere Künstler (P. Picasso) nutzten den Surrealismus, um ihre antikapitalistische beziehungsweise antifaschistische Haltung zu bekunden.