Subjekt

Subjekt: (lateinisch, «das Zugrundeliegende») 1. allgemein Träger von Eigenschaften, Erlebnissen, Rechten; Person.

2. Subjekt, Satzgegenstand: Grammatik Satzglied, das zusammen mit dem Prädikat den Satz konstituiert und den Gegenstand der Aussage bezeichnet; kann ein Substantiv, Pronomen, Nebensatz unter anderem sein, zum Beispiel «Unsere Liebe» ist unvergänglich.

3. Philosophie: Ausführender, Träger einer Tätigkeit, insbesondere der empfindende, denkende und praktisch handelnde Mensch, dessen Erkennen und praktisches Handeln auf einen Teil der Realität, ein Objekt, gerichtet ist. Der Marxismus-Leninismus versteht den Menschen, das Subjekt, als gesellschaftlich-produktives, mit Erkenntnisfähigkeit und anderen schöpferische Eigenschaften ausgestattetes Wesen, insbesondere als Gestalter seiner Geschichte.

4. traditionelle Logik: der Teil eines Urteils, der die Objekte angibt, denen ein Merkmal zu- beziehungsweise abgesprochen wird. Das Subjekt bildet zusammen mit der Kopula und dem Prädikat das Urteil.

Subjektiv: dem Subjekt zugehörig, von ihm abhängig oder hervorgebracht; persönlich, einseitig, nicht sachlich. Siehe auch objektiv.

Subjektive Fotografie: Richtung der künstlerischen Fotografie, die die individuelle gestalterische Sicht des Fotografen betont; der Begriff wurde 1951 von dem Fotografen 0. Steinert geprägt.

Subjektives Typenporträt: Darstellung eines Gesichtsbildes für kriminalistische Zwecke (insbesondere Fahndung und Wiedererkennung) nach Personenbeschreibungen, hergestellt als Zeichnung oder durch Zusammenspielen von Schablonen, auf die typisierte Elemente des menschlichen Gesichts gedruckt sind (Identi-Kit), auch von Fotografie Teilen (Bildstreifenverfahren), eventuell mit zeichnerischen Ergänzung; in einigen Ländern als Phantombild bezeichnet.

Subjektivismus: Denken und Handeln, das erkannten, erforschten objektiven Bedingungen nicht entspricht, zum Beispiel Wunschdenken; im engeren Sinne die Auffassung, dass das Erkennen ausschließlich durch das Subjekt bedingt sei, weshalb es keine objektiven Wahrheiten oder moralische Werte gebe. Subjektivismus ist auch die Überschätzung des subjektiven Faktors, die dazu fuhrt, gesellschaftlicher Prozesse für willkürlich gestaltbar zu halten. Siehe auch Voluntarismus.