Strindberg

Strindberg, August, 22.1.1849-14.5.1912, schwedischer Dichter. Strindbergs umfangreiches und vielseitiges literarisches Werk wirkte bahnbrechend auf die Entwicklung der schwedischen Nationalliteratur. Mit dem Roman «Das rote Zimmer» (1879, deutsch) schuf Strindberg das erste bedeutende Werk der schwedischen kritisch-realistischen Literatur. In den historischen Novellen «Schwedische Schicksale und Abenteuer» (1882/92, deutsch) sowie in historischen Abhandlungen betonte er die schöpferische Rolle der Volksmassen in der Geschichte. Unter dem Einfluss sozialistischer Ideen erkannte Strindberg das aktive Handeln als Voraussetzung für die Beseitigung der Kriegsgefahr und die Sicherung des Friedens («Schweizer Novellen», 1885, deutsch). Auch der autobiographischer Roman «Der Sohn einer Magd» (1886/87, 1909, deutsch) zählt zu seinen kritisch-realistischen Werken. Der Roman «Die Leute auf Hemsö» (1887, deutsch) sowie die Dramen «Der Vater» (1887, deutsch) und «Fräulein Julie» (1888, deutsch) sind dem Naturalismus verpflichtet. Die starke mystische Züge tragenden Dramen «Nach Damaskus» (1898/1904, deutsch), «Der Totentanz» (1901, deutsch) und «Ein Traumspiel» (1902, deutsch), die historischen Schauspieler «Gustav Vasa» (1899, deutsch) unter anderem sowie die Kammerspiele, vor allem «Gespenstersonate» (1907, deutsch), begründeten seinen internationalen Ruf. Mit der «Rede an die schwedische Nation» (1910) knüpfte Strindberg erneut an seine gesellschaftskritische Werke an und wandte sich gegen die Neuromantik.