Stoß

Stoß: 1. Bautechnik: Verbindungsstelle von 2 oder mehreren Bauteilen, die je nach Werkstoff und Beanspruchung (Zug oder Druck) durch Schweißen (Stumpfstoß), Stahl- oder Holzlaschen, Bolzen (Flanschstoß), Dübel, Niete verbunden werden.

2. Bergbau: a) verhältnismäßig schmaler Lagerstättenstreifen, der beim Abbau planmäßig in Angriff genommen wird;

b) bergmännische Bezeichnung für jede seitliche Grenzfläche eines Grubenbaues (Streckenstoß, Schachtstoß) und für jede Angriffsfläche der Gewinnung (Abbaustoß, Kohlenstoß, Ortsstoß).

3. Fertigungstechnik: Bereich, in dem Teile miteinander durch Fügen verbunden werden. Die Stoßart wird durch die konstruktive Anordnung der Teile zueinander (Verlängerung, Verstärkung, Abzweigung) bestimmt.

4. Physik: kurzzeitige Wechselwirkung zweier oder mehrerer Körper (zum Beispiel Billardkugeln) oder Teilchen (zum Beispiel Atome, Moleküle, Elektronen) bei deren Zusammentreffen, die eine plötzliche Änderung ihrer Geschwindigkeiten zur Folge hat. Dabei bleibt der Gesamtimpuls der Stoßpartner vor und nach dem Stoß erhalten. Die Einzelimpulse haben im Allgemeinen vor und nach dem Stoß verschiedene Richtung (schiefer Stoß), beim zentralen Stoß liegen sie alle auf einer Geraden. Beim elastischen Stoß bleibt die gesamte kinetische Energie der Stoßpartner erhalten. Beim (vollkommen) unelastischen Stoß fliegen die Stoßpartner nach dem Stoß mit gleicher Geschwindigkeit weiter; dabei geht ein Teil der kinetischen Energie in Wärme und Deformationsenergie über.

5. Schweißtechnik: Bezeichnung für die Anordnung der zu schweißenden Teile mit ihren Schweißflächen zueinander. Man unterscheidet Stumpfstoß, Schrägstoß, Überlappstoß, Eckstoß, T-Stoß, Kreuzstoß, Mehrfachstoß.

6. Verkehrstechnik: Schiene.

Stoß, Veit, um 1447/48-1533, Bildschnitzer, Bildhauer, Maler und Kupferstecher; tätig in Nürnberg und 1477/96 in Krakow. Stoß ist einer der bedeutendsten deutschen Bildschnitzer. Seine leidenschaftlich-ausdrucksstarken Werke verbinden Realismus mit Pathos, Monumentalität mit lebhaftester Bewegung. Im Spätwerk gelangte er zu Klarheit und Reife, die Formen beruhigen sich und sind groß und gerundet. Hauptwerke: Marienaltar (begonnen 1477, Krakow, mit 13 m Höhe und 11 m Breite der größte gotische Schnitzaltar), Grabmal König Kazimierz IV. (1492, Krakow), «Englischer Gruß» (1517/18, Nürnberg), Bamberger Altar (1520/23); 4 gemalte Altarflügel (1504, Münnerstadt).

Stoßanlage: Hochspannungsprüfanlage zum Erzeugen hoher impulsartiger (Stoß-) Spannungen bei der Stoßspannungsprüfung elektrotechnischer Erzeugnisse.

Stoßdämpfer: Vorrichtung an Kfz zur Dämpfung der Schwingungen der Federung. Moderne Stoßdämpfer arbeiten hydraulisch und sind fast ausschließlich Teleskopstoßdämpfer.

Stoßdosis: Medizin hohe Anfangsdosis zum schnellen Erreichen wirksamer Arzneistoffkonzentrationen.

Stoßdurchschlag: Hochspannungstechnik plötzlicher unerwünschter Stromdurchgang als Funkenentladung durch die Isolierung von Geräten und Leitungen infolge atmosphärischer Entladungen, Schaltüberspannungen oder bei der Stoßspannungsprüfung.