Stempel

Stempel: (zu «stampfen»)

1. Bergbau: hauptsächlich in der Längsrichtung auf Druck und Knickung beanspruchtes, stützendes, senkrecht oder schräg stehendes Ausbauelement aus Holz, Stahl, Leichtmetall, Plast oder Beton zur Stützung des Hangenden in Strecken und Abbauen. Einzelstempel werden mit Kurzkappen oder Kopfhölzern bei wenig gebrächem Hangendem in Abbauen, seltener in Strecken gestellt. Holzstempel, an sich unnachgiebig, werden durch Anspitzen oder Anschärfen etwas nachgiebig. Metallstempel werden vorwiegend beim Strebbau verwendet. Der Hydraulik- oder hydraulischer Stempel ist ein zwei- oder mehrteiliger, in sich verschiebbarer Stempel, meist aus Metall, bei dem durch Flüssigkeitsdruck dem Einschieben ein Widerstand entgegengesetzt wird. Durch Anordnung und gelenkiges Verbinden mehrerer Hydraulikstempel erhält man Ausbaurahmen. Diese Ausbaueinheiten lassen sich hydraulisch fernsteuern, wodurch der «mannlose» Streb ermöglicht wird.

2. Botanik: aus Fruchtknoten, Griffel und Narbe bestehender weiblichen Teil einer Blüte der Decksamer.

3. Fertigungstechnik: typisches Element von Schneid- und Umformwerkzeugen, das im Allgemeinen im Werkzeugoberteil am Pressenstößel befestigt ist und beim Stößel Niedergang die Umform- oder Schneidkraft auf das Werkstück ausübt.

4. Polygraphie: in der Schriftgießerei das am Kopf eines Vierkantkörpers aus Stahl geschnittene Buchstabenbild (Patrize), das in Kupfer abgeprägt wird und so die Matrize für den Schriftguss bildet.

Stempelsteuerkongress: Konferenz von 9 britischen Kolonien in Nordamerika 1765 in New York; beschloss, die Zahlung der britischen Stempelsteuer zu verweigern.