Stamm

1. Biologie: systematische Kategorie im Pflanzen- und Tierreich. Der Stamm gliedert sich in Klassen mit gemeinsamen Merkmalen (zum Beispiel Stamm der Gliederfüßer mit den Klassen Krebse, Insekten unter anderem).

2. Botanik: Hauptspross der Bäume, der sich erst in größerer Höhe verzweigt. Im Obstbau werden entsprechend ihrer Stammhöhe die Bäume als Hochstamm, Halbstamm und Viertelstamm bezeichnet, niedrige Stammformen haben der Busch (Niederstamm) und die Spindel.

3. Grammatik: meist unverändert bleibender, die lexikalische Bedeutung tragender Teil des Wortes, an den die Flexions- und Wortbildungselemente (Affixe) treten, zum Beispiel Ent-«scheid»-ungen.

Stammbaum: 1. Biologie schematische Darstellung der Stammesgeschichte in Form eines aufrechtstehenden, Kladogenese und Anagenese veranschaulichenden Verzweigungsschemas. Gabelungsstellen widerspiegeln die Trennung taxonomische Gruppen, zum Beispiel Arten. Grundlage sind Homologien.

2. Genealogie: Darstellung einer Stammtafel in Form eines Baumes, wobei die Abstammung vom Stammvater veranschaulicht werden soll.

Stammbaumtheorie: von A. Schleicher begründete Auffassung von der Entwicklung genetisch verwandter Sprachen, die nach ihm von einer gemeinsamen Ursprache ausgehen und sich baumförmig immer weiter in Zweige aufspalten («Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen», 1861).