Stabilisator

Stabilisator:

1. Chemie: Inhibitor.

2. Militärtechnik: System schnell rotierender Kreisel (etwa 30000 U/min), das in stabiler Lage verharrt und in Flugzeuge, Schiffe, Panzer, Raketen eingebaut, Lage- und Richtungsabweichungen registriert und mittels elektrischer Signale über Regeleinrichtungen und Lenksysteme korrigiert; dient neben der Einhaltung des Kurses der Stabilisierung besonders der Panzerkanonen und Schiffsgeschütze.

Stabilisierung: 1. allgemeine Festigung.

2. Elektrotechnik: Konstanthalten elektrischer Größen (zum Beispiel Spannung, Strom, Frequenz) unter dem Einfluss von Betriebs- und Umgebungsbedingungen.

3. Pharmazie: Haltbarmachen von Arzneizubereitungen, die sich beim Aufbewahren hinsichtlich Art oder Menge der wirksamen Arzneistoffe verändern können.

Stabilisierungsflossen, Stabilisatoren: vorrangig auf großen Fahrgast- und Fährschiffen, aber auch auf Container- und Stückgutfrachtschiffen eingebaute Schlingerdämpfungsanlage; besteht aus einer in den Schiffskörper einziehbaren oder -schwenkbaren Flosse auf jeder Schiffsseite, die hydraulisch oder elektrisch angetrieben und automatisch entgegengesetzt zur Schlingerbewegung angestellt wird (Anstellwinkel 20° bis 35°), wodurch senkrechte Kräfte auf das Schiff wirken und dessen Rollbewegung dämpfen.

Stabilität:

1. Kybernetik: zeitliche Beständigkeit eines Systems. Es wird zwischen Stabilität der freien Bewegung (des ungestörten Systems) und Stabilität der erzwungenen Bewegung (des gestörten Systems) unterschieden. Ein Gleichgewichtszustand eines ungestörten Systems heißt asymptotisch stabil, wenn nach einer Anfangsauslenkung innerhalb eines Stabilitätsbereiches der Zustand wieder in den Gleichgewichtspunkt zurückkehrt, instabil, wenn nach beliebig kleiner Auslenkung dieser Gleichgewichtspunkt verlassen wird. Ein gestörtes System heißt stabil, wenn bei beschränkten Eingangssignalen dessen Zustand und Ausgangssignale beschränkt bleiben.

2. Meteorologie: Zustand der Atmosphäre mit einer beständigen Schichtungsstruktur ohne konvektive Durchmischung. Die Atmosphäre ist stabil, wenn das vertikale Temperaturgefälle unter 1 K/100 m bleibt, und sie ist umso stabiler, je weniger die Temperatur mit der Höhe abnimmt.

3. Schiffstechnik: Fähigkeit des Schiffes, sich aus einer um die Schiffslängsachse (Querstabilität) oder aus einer um die Schiffsquerachse (Längsstabilität) geneigten Lage wieder aufzurichten. Die Stabilität hängt von der Form des Schiffskörpers (Formstabilität) und von der Verteilung der Masse im Schiffskörper ab. Es wird zwischen Anfangsstabilität (bei kleinen Neigungswinkeln) und Stabilität bei stärkerer Neigung unterschieden. Das Maß für die Anfangsstabilität ist die metazentrische Höhe.

numerische Stabilität: Eigenschaft von Näherungsverfahren oder von deren Ausführung mit Rechenautomaten, auf kleine Änderungen der Eingangsdaten stets nur durch beschränkte Änderungen der Ausgangsdaten zu reagieren. Bei numerisch instabilen Verfahren können demgegenüber bei noch so kleinem Eingangsfehler unter Umständen beliebig große Ausgangsfehler auftreten. Eine Schranke für das Verhältnis von Ein- und Ausgangsfehler ist somit stets ein Maß für die numerische Stabilität und gibt die numerische Kondition des Problems an.