Speicher

Speicher:

1. Bautechnik: Anlage zur Sammlung und Aufbewahrung fester, flüssiger und gasförmiger Stoffe, zum Beispiel Dachbodenraum bei Steildächern (Schüttböden), Boiler, Bunker, Silo, Tank, Untergrundspeicher für Gase, Lagerhallen in Industrie und Häfen; Gebäudestruktur, technologische Ausstattung, Beschickung und Entleerung richten sich nach dem Lagergut, der Umschlagsart und dem -rhythmus.

2. Datenverarbeitung: Teil eines Rechenautomaten zum Aufbewahren von Daten und Programmen. Ein Speicher besteht aus einzelnen Speicherelementen, die jeweils einen von zwei möglichen Zuständen (0 und 1) annehmen und damit 1 Bit speichern. Die Operationen eines Speicher nennt man Schreiben (Einspeichern einer Information) und Lesen (Holen einer Information aus dem Speicher). Man unterscheidet bei einem Rechenautomaten die internen, zur Zentraleinheit gehörenden Hauptspeicher und Mikroprogrammspeicher sowie die zu den peripheren Geräten gehörenden externen Speicher Interne Speicher werden meist durch Halbleiterspeicher, selten durch Matrixspeicher, externe durch I magnetomotorische Speicher realisiert. Die wichtigsten Merkmale eines Speichers sind dessen Speicherkapazität (Anzahl der aufnehmbaren Bits) und die Zugriffszeit, das heißt die Zeitspanne, die zwischen Aufstellung der Speicheradresse und Beendigung des Schreib- oder Lesevorgangs liegt.

Speichergestein: zur Aufnahme und Migration von Erdgas und Erdöl geeignetes poröses und permeables Gestein; zum Beispiel Sandstein, Kalkstein, Dolomit, Tuff.

Speicherkraftwerk: Kraftwerk, das nur zeitweise zur Energieerzeugung genutzt wird. Beim Speicherwasserkraftwerk wird Wasser im Speicherbecken (Talsperre) gesammelt, beim hydraulischen Pumpspeicherkraftwerk in das Oberbecken gepumpt. Beim pneumatischen Druckspeicher-Gasturbinenkraftwerk wird in Schwachlastzeiten Druckluft (5...7 MPa) in einen unterirdischen Speicher (Kaverne) gepumpt.

Speicherring: ringförmiges Großgerät der Kernphysik (Durchmesser bis zu einigen km) zur Sammlung und Speicherung hochenergetischer Protonen beziehungsweise Elektronen, die aus j1 Beschleunigern herausgezogen werden, über mehrere Stunden. Die Teilchen laufen auf 2 Rahnen, die sich an bestimmten Stellen kreuzen, durch den Speicherring An den Kreuzungsstellen erreicht man beim Stoß der Teilchen eine weit günstigere Energieausnutzung als beim Beschuss ruhender Target-Nukleonen.

Speicherröhre, Ladungsspeicherröhre: Elektronenstrahlröhre, die nach dem Prinzip der Ladungsspeicherung arbeitet und dadurch das Schirmbild eines elektrischen Signals für längere Zeit speichern kann. Die Speicherröhre enthält neben dem Ladungsspeicher und dem Leuchtschirm 2 Elektronenstrahlsysteme, die einen Schreibstrahl (mit schnellen Elektronen) und einen Lesestrahl (mit langsamen Elektronen) erzeugen. Anwendung insbesondere in der Radar- und Messtechnik.