Sofia

Sofia: Hauptstadt Bulgariens und Bezirksstadt, im Westen des Landes, im Zentrum eines vom Iskyr durchflossenen Hochbeckens (550 m über dem Meeresspiegel), am Fuß der Gebirge Witoscha und Ljulin; 1,08 Millionen Einwohner; führendes bulgarisches Wirtschafts-, Verwaltungs-, Kultur- und Wissenschaftszentrum; Mittelpunkt eines industriellen Ballungsgebietes (Sofia-Pernik) mit etwa einem Viertel der bulgarischen Industrieproduktion; Maschinenbau und Metallverarbeitung, Eisen-, Buntmetallurgie, chemische, Holz-, Textil-, polygraphische und Lebensmittelindustrie; wichtigster bulgarischer Eisenbahnknoten, internationaler Flughafen, U-Bahn; Staatliche Universität, zahlreiche Hochschulen, Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Nationalbibliothek, Theater, Museen (besonders Nationalmuseum), Philharmonie, Filmzentrum, Zoo, Observatorium, Georgi Dimitroff-Mausoleum (1949); Mineralbäder. Bauten: Sophienkirche (Kuppelbasilika; Ende 5./Anfang 6. Jahrhundert), St-Georgs-Rotunde (ursprünglich römische Anlage; mehrere Umbauten; heute Museum), Reste der römischen Stadtmauer und weiterer Anlagen; Moscheen; bedeutende historistische Bauten: Alexander Newski-Kathedrale (1904/12), Volkstheater (1907), Nationaltheater (1925/28); nach dem Generalbebauungsplan von 1945 (weiterentwickelt 1961) entstanden viele moderne Gesellschaftsbauten, Industrie- und Wohnkomplexe (Außenhandelskomplex, 1975; Volkspalast der Kultur «Sofia», 1978/81). ursprünglich thrakische Siedlung; in römischer Zeit (1./4. Jahrhundert) als Serdica Hauptort der Provinz Dakien; im 4. Jahrhundert von Ostgoten, im 5. Jahrhundert von Hunnen, im 6. Jahrhundert von Slawen erobert, seit 809 als Sredez zum 1. Bulgarenreich; unter byzantinischer Herrschaft (11./12. Jahrhundert) Verfall; im 14. Jahrhundert erhielt die Stadt nach ihrer Hauptkirche den Namen Sofia. 1382/1878 türkisch; im 16./18. Jahrhundert Handwerks-, Handels- und Kulturzentrum der Balkanhalbinsel. Seit 1879 Hauptstadt Bulgariens. Zentrum des antifaschistischen Volksaufstandes vom 9.9.1944.