Slowenien

Slowenien, slowenisch Slovenija: 20251 km2, 1,9 Millionen Einwohner (97% Slowenen); 94 Einwohner/km2; Hauptstadt Ljubljana. Überwiegend waldreiches (48% der Gesamtfläche bewaldet), von oberer Sava, Drau und Mur durchflossenes Bergland mit dem Hauptteil der Jul. Alpen (Triglav, 2 863 m), den Südhängen der Karawanken, den Steiner Alpen, dem Becken von Ljubljana und den öden Hochflächen des höhlenreichen Karstes im Süden; überwiegend maritim geprägtes Kontinentalklima. Slowenien ist eine Industrie-Agrar- und die wirtschaftlich am stärksten entwickelte Republik. Der Reichtum an Holz und Bodenschätzen (Braunkohle, Erdöl, Eisen-, Blei-, Zinkerze, Uran, Quecksilber, Baryt, Bauxit) begünstigte die industrielle Entwicklung; Eisenmetallurgie, Aluminiumwerke, Zinkhütte, chemische Industrie sowie in Ljubljana, Maschinen-, Fahrzeugbau und Metallverarbeitung, elektrotechnischen, Papier-, Leder-, Holz-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie; umfangreiche Elektroenergieerzeugung (Wärmekraftwerke; Wasserkraftwerke an Drau und Sava; Kernkraftwerk). In der Landwirtschaft haben Rinderzucht, Wein- und Obstbau (Äpfel) sowie Hopfen- und Kartoffelanbau größte Bedeutung. Wichtige Wirtschaftszweige sind außerdem die Forstwirtschaft und der rege Fremdenverkehr, Wintersport (besonders Planica). Im 6. Jahrhundert slowenische Besiedlung des späteren Kärntens und der Steiermark; Ende 7. Jahrhundert frühfeudales slowenisches Fürstentum Karantanien, das im 8-/9. Jahrhundert von Bayern und dem Frankenreich abhängig war; nach Zerfall des Karolingerreiches zum ostfränkischen Reich; bis zum 10. Jahrhundert vollständige Feudalisierung und Annahme des Christentums; deutsche Kolonisierung. 976 wurde Kärnten Herzogtum, gewann Krain, die Steiermark und Istrien; 1282/1335 Unterwerfung durch die Habsburger; 1515 und 1573 antifeudale Bauernaufstände. 1809/14 gehörte Slowenien teilweise zu den von Napoleon I. geschaffenen Illyrische Provinzen, 1814/1918 wieder zu Osterreich. Mit der Revolution 1848/49 bedeutender Aufschwung der bürgerlichen Nationalbewegung. In den 90er Jahren des 19. Jahrhundert entstanden politische Parteien; 1896 wurde die Sozialdemokratische Partei gegründet. Nach dem Zusammenbrach Österreich-Ungarns am 1.12.1918 Anschluss Sloweniens an den SHS-Staat; 1941/45 Annexion durch Italien und Deutschland, es entstand eine starke antifaschistische Widerstandsbewegung.

Slowenisch: eine südslawische Sprache; wird in Slowenien gesprochen und greift teilweise nach Österreich und Italien über; verfugt wie Serbokroatisch über musikalischen Akzent in der betonten Silbe. Die Slowenen bedienen sich wie die Kroaten der lateinischen Schrift.

Slowinzisch: eine westslawische Sprache; zum Ostflügel des Pomoranischen gehörig; um 1900 ausgestorben.