Sklavenhaltergesellschaft

Sklaverei Gesellschaft, Sklavenhaltergesellschaft: ökonomische Gesellschaftsformation, in der das auf Sklaverei beruhende Produktionsverhältnis die Produktionsweise des materiellen Lebens der Gesellschaft bestimmte; löste weltgeschichtlich die frühe Klassengesellschaft (asiatische Produktionsweise) ab. Die Sklaverei Gesellschaft ist charakterisiert durch das Privateigentum der Klasse der Sklavenbesitzer an den Produktionsmitteln und an den Produzenten, den Sklaven. Der Staat fungierte als Machtinstrument der Sklavenhalter zur Niederhaltung der Sklaven. Die Sklavenhalter, die die Sklaven zur Arbeit zwangen und sich das Mehrprodukt aneigneten, und die Sklaven, die vor allem in zahlreichen Raubkriegen erbeutet wurden, bildeten die sich antagonistisch gegenüberstehenden Grundklassen der Sklaverei Gesellschaft zwischen ihnen fanden die grundlegenden Klassenkämpfe statt, die in den großen Sklavenaufständen (Spartacus) ihren Höhepunkt erreichten. Daneben existierten Handwerker und kleine Bauern, die von eigener Arbeit lebten, sowie ein zahlreiches Lumpenproletariat Proletarii). Die Sklaverei Gesellschaft erlangte in Griechenland und später in Rom ihre höchste Blüte. Gegenüber der Urgesellschaft und der frühen Klassengesellschaft stellte sie einen Fortschritt vor allem im Hinblick auf die Entwicklung der Produktivkräfte, aber auch in Bezug auf die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur dar. In der Folgezeit erwies sie sich jedoch als Schranke für die weitere Entwicklung der Produktivkräfte, da die Sklaven kein Interesse an der Arbeit besaßen. Mit der Verschärfung ihrer Widersprüche wurde die Sklaverei Gesellschaft in einem langwierigen geschieht! Umwälzungsprozess vom Feudalismus abgelöst.

Sklaverei: auf dem Eigentum des Sklavenhalters an den Produktionsmitteln und Sklaven beruhendes Produktionsverhältnis. Die Sklaverei entstand im Ergebnis des Zerfalls der Urgesellschaft; Überreste der Sklaverei existierten bis in die Neuzeit (19. Jahrhundert in den USA). Mit dem Zerfall des Kolonialsystems wurden auch die noch vorhandenen verschleierten Formen der Sklaverei (zum Beispiel Kontraktarbeit) überwunden.

Sklavenküste: historische Bezeichnung für die westafrikanische Küste von Togo über Benin bis Westnigeria; benannt nach den von dort vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhundert in besonders hoher Zahl verschleppten Sklaven.

Sklave: ursprünglich Kriegsgefangener, dann Angehöriger der ausgebeuteten und unterdrückten Klasse der Sklaven in der Sklaverei Gesellschaft. Der Sklave galt in dieser Gesellschaft als «sprechendes Werkzeug». Er war Eigentum des Sklavenhalters, der frei über ihn verfügen und über Leben und Tod seines Sklaven entscheiden konnte.