Singapur

Singapur, Republik Singapur: Stadtstaat in Südostasien auf der Insel Singapur und 54 kleineren Inseln; von der Halbinsel Malakka durch die Straße von Johore (1,2 km) getrennt; Nachbarstaaten sind im Norden Malaysia, im Westen und Süden, durch Meeresteile getrennt, Indonesien. Von der Bevölkerung sind 77% chinesischer, 15% malaiischer, 6% indischer und 2% anderer Abstammung. Amtssprachen sind Englisch, Malaiisch, Chinesisch (Mandarin). Währung ist der Singapur-Dollar. Die bis 174 m (Bukit Timah) hohe, hügelige Insel ist bei tropischen Klima nur noch zu etwa 5 % mit immergrünem tropischen Regenwald bedeckt, an den Küsten sich stark verringernde Mangrovenbestände. Bodenschätze (außer Granit) fehlen, Trinkwasser wird aus Malaysia zugeführt. Kapitalistischer Staat mit gut ausgebautem Handels- und Dienstleistungssektor sowie entwickelter exportorientierter Verarbeitungsindustrie (1 Singapur (Hauptstadt)). Die Wirtschaft ist sehr stark durch Auslandskapital (Hitachi, Philips, General Motors, General Electric) überfremdet und unterliegt in zunehmendem Maße den Krisenerscheinungen der kapitalistischen Welt. Eine wichtige Einnahmequelle ist der Tourismus. Die Landwirtschaft nutzt nur etwa 17% der Landesfläche und deckt nicht den Nahrungsmittelbedarf; Kokos-, Ananas- und Kautschukplantagen. Durch Eisenbahn- und Straßenbrücke mit dem asiatischen Festland (Malaysia) verbunden. Exportiert werden Erdölprodukte, Computerzubehör, Elektronikartikel, Maschinen und Transportmittel, Textilien; Transitausfuhr von Malaysia; eingeführt werden Zinnerz, Rohkautschuk, Erdöl, Maschinen, industrielle Verbrauchsgüter und Nahrungsmittel. Bedeutendste Handelspartner: Japan, USA, Malaysia, Indonesien, Saudi-Arabien, China, BRD.

Singapur wurde Mitte des ll./Ende des 13. Jahrhundert von Malaien als Tumasik gegründet; zeitweilig von Srivijaya, Malacca sowie vom Sultanat Johor-Riau abhängig, seit 1819 wurde es wichtigster Stützpunkt des britischen Kolonialismus in Südostasien. Durch Wirtschaftswachstum und Immigration. entwickelte sich Singapur zu einer überwiegend chinesischer Stadt und zu einem Zentrum der Arbeiterbewegung. 1942/45 von Japan besetzt, 1955 gestand Großbritannien die beschränkte, 1959 die volle innere Selbstverwaltung zu. Singapur gehörte 1963/65 zu Malaysia und proklamierte sich 1965 zur unabhängigen Republik. 1967 Mitbegründer der ASEAN. 1976 wurde der britische Militärstützpunkt aufgelöst. Unter der politischen Führung Lee Kuan Yews vertiefte sich die kapitalistische Industrialisierung.

Singapur, Singapore: Hauptstadt des gleichnamigen Staates, am Singapore River und Kalang; 2,47 Millionen Einwohner; führendes Industrie-, Dienstleistungs-, Finanz- und Handelszentrum Südostasiens; Mineralölwirtschaft, Elektrotechnik/Elektronik, Eisen- und Buntmetallurgie (Zinnerzverhüttung) auf der Basis von Importrohstoffen (vor allem aus Indonesien und Malaysia), Maschinenbau (Herstellung von Ausrüstungen für die Erdölindustrie), Metallverarbeitung, chemische und Leichtindustrie (Kautschuk-, Holzverarbeitung, Textilindustrie); mehr als 50 Werften, unter anderem für den Bau von Bohrinseln und Tankern; 204 Banken und Versicherungen; Großhafen (hoher Transitanteil und Reexport) mit den größten Containeranlagen Südostasiens (1972 eröffneter Terminal Tanjong Pagar) mit Hilfe von Sandschüttungen Gewinnung neuer Industrieflächen im Küstenbereich; westlich von Singapur Entstehung der Industrieregion Jurong durch Trockenlegung von Sümpfen. Schnittpunkt des internationalen Luftverkehrs mit 2 internationalen Flughäfen (Paya-Lebar, Changi (größter und modernster Fracht- und Passagierflughafen Südostasiens)); U-Bahn (im Bau); mehrere Universitäten und Hochschulen.