Simbabwe

Simbabwe, Republik Simbabwe: Staat in Südzentralafrika; grenzt im Norden an Sambia, im Nordosten und Osten an Mozambique, im Süden an die Republik Südafrika (RSA), im Westen an Botswana und Namibia; verwaltungsmäßig in 8 Provinzen gegliedert; Währung ist der Simbabwe-Dollar.

Bevölkerung: Sie setzt sich zu 97% aus Afrikanern zusammen, die zur Bantusprachgruppe gehören. Davon sind 68% Shona, 16% Ndebele und 5% Tsonga. Am dichtesten ist das Hochveld besiedelt. Amtssprache ist Englisch. Etwa 25 % der Bewohner leben in Städten.

Natur: Simbabwe umfasst eine von Inselbergen überragte, 800 bis 1500m überm Meer gelegene Hochfläche, die im Osten von einer Randaufwölbung (bis 2596 m) eingefasst und im Norden und Süden von den Tälern (Niederveld) des mittleren Sambesi (mit dem Kariba Stausee) und Limpopo begrenzt wird. Es herrscht ein tropisches, im Hochveld subtropisches Klima mit nach Südwesten abnehmenden Niederschlagsmengen. Vorherrschende Vegetationsformen sind lichte Wälder sowie Baum- und Strauchsavannen; etwa 60% der Oberfläche werden von Wald- und Buschland bedeckt. Bedeutende Bodenschätze, besonders Steinkohle, Eisen-, Nichteisenmetallerze, Bauxit, Phosphate. Wirtschaft Simbabwe ist ein kapitalistischer Agrar-Industrie-Staat auf progressivem, antiimperialistischer Entwicklungsweg. Ausländische Monopole (besonders aus Großbritannien und der RSA) beherrschen weitgehend die Wirtschaft, davon den Bergbau als wichtigsten Wirtschaftszweig vollständig. Seitens der Regierung wird auf die schrittweise Beteiligung des Staates an Unternehmen in Industrie, im Bergbau, Bankwesen und Außenhandel und auf die Einschränkung des Einflusses transnationaler Monopole orientiert. Erste Schritte zur Verwirklichung dieses Programms sowie zur Verbesserung der Lebenslage der afrikanischen Bevölkerung, besonders im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, wurden eingeleitet. Landwirtschaft. Ihrer Entwicklung wird große Aufmerksamkeit gewidmet. In diesem Wirtschaftszweig ist die Mehrzahl der Bevölkerung beschäftigt. Durch ein staatliches Wiederansiedlungsprogramm erhielten bisher über 30000 Familien kostenlos Grund und Boden, zum Teil aus ehemaligem Farmerland. Es kam zur Bildung von Kooperativen und Staatsfarmen. Der größte Teil der Lebensmittelproduktion und 70% des Exportwertes entstammen den hochmechanisierten Landwirtschaftsbetrieben der etwa 5000 Großfarmer (Anbau von Mais, Weizen, Tabak, Baumwolle, Kaffee, Zuckerrohr, Tee, Südfrüchten; Fleischerzeugung (intensive Rinderzucht)), die etwa 14,5 Millionen ha landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN) bewirtschaften, während die etwa 450000 afrikanischen Wirtschaften (für die Eigenversorgung Mais-, Hirse-, Bohnen-, Erdnuss-, Reisanbau) nur über etwa 17 Millionen ha LN verfügen. Industrie. Simbabwe gehört zu den am stärksten industrialisierten Ländern Afrikas. Durch den Bergbau werden Chromerz und Asbest (an 2. Stelle in der kapitalistischen Welt), Steinkohle (Hwange), Gold, Wolfram, Eisen-, Kupfer-, Nickelerz, Silber, Zinnerz unter anderem gefordert. Die verarbeitende Industrie ist vielseitig. Wichtigste Zweige sind Eisen-, Buntmetallurgie, Maschinenbau, Erdölverarbeitung, chemische, Zement-, Leicht- und Lebensmittelindustrie. Wichtigste Industriezentren sind Kwekwe, Mutare, Harare, Bulawayo und Kadoma. Über 75% der Elektroenergie werden durch Wasserkraft (besonders Kraftwerk Kariba-Süd am Sambesi) gewonnen. Verkehr/Handel. Das Verkehrsnetz ist relativ gut entwickelt und wird durch Neubauten, besonders in ländlichen Gebieten, verbessert. Internationaler Flughafen in Harare. Ausfuhr von landwirtschaftlichen und Bergbauprodukten und Einfuhr von Maschinen, Rohstoffen und Halbfertigwaren und Erdöl, besonders über die Häfen der RSA und Mozambique. Bedeutend ist der Fremdenverkehr (Victoriafälle). Haupthandelspartner sind die RSA, Großbritannien, USA Japan, BRD, Sambia, Mozambique und Botswana.

Simbabwe: Ruinenstätte (Nationalmonument) in der Republik Simbabwe, südöstlich von Masvingo; auf einem Hügel mörtellos gefugte Kult- und Befestigungsanlagen (9./10. Jahrhundert), von einer 2 bis 5 m starken elliptischen Mauer (225 m lang) umgeben. 1871 von K. Mauch entdeckt.