Silikone

Silikone, Silicone: Substanzen mit der ständig wiederkehrenden Gruppierung (-SiR2-0-)„ im, Molekül (R = Methyl-, Phenyl- unter anderem Gruppen). Je nach Molekülgröße, Art der organischen Atomgruppe sowie Verzweigungs- und Vernetzungsgrad ergeben sich öl-, harz- oder kautschukartige Stoffe. Die Silikone sind im Allgemeinen unlöslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln; sie sind unempfindlich gegenüber Säuren und Basen, zum Teil bis 300°C temperaturbeständig sowie sehr gut elektrisch isolierend. Silikonöle sind färb-, geruch- und geschmackfreie, ungiftige Flüssigkeiten, die ihre Viskosität zwischen —70 und +250°C kaum verändern; sie werden als Transformatorenöle, Hydraulikflüssigkeiten, Formentrenn-, Wasserabweisungs- und Schaumverhütungsmittel sowie als Bestandteil von Kosmetika verwendet. Silikonfeite bestehen aus Silikonölen und Verdickungsmitteln (Stearate, Ruß, feinstverteilte Kieselsäure) und werden als Schmier- und Trennmittel verwendet. Silikonharze werden für Einbrennlacke (bis 180°C wärmebeständig), wasser- und fettabweisende Beschichtungen (Mauerwerk, Backbleche) sowie glasfaserverstärkt für Elektroisolierstoffe verwendet. Silikongummi bleibt bis -50°C elastisch, ist bis 250°C wärmebeständig und wird als Dichtungs- und Elektroisoliermaterial eingesetzt. Die vielseitig verwendbaren Silikonkautschukpasten enthalten Silikonvorkondensate und Substanzen, die mit Luftfeuchtigkeit unter Abspaltung von Essigsäure ein Silanol (zum Beispiel Methylsilantriol) ergeben, das sofort mit den Vorkondensaten zu Silikongummi polykondensiert («Kaltvulkanisation»).

Silikonlacke: thermisch härtende Anstrichstoffe aus Silikonharzen oder Silikon-Alkyd-Mischpolymerisaten, hitzebeständigen Pigmenten und Lösungsmitteln für temperaturbeanspruchbare Korrosionsschutzanstriche.

Silikose: meist knotige Veränderungen des Lungengewebes durch Einlagerung von Quarz (Steinstaublunge); inhalierte Kieselstaubpartikeln rufen chronischen Entzündungen und ausgedehnte Schwielenbildung in der Lunge hervor.