Shaba

Shaba: wirtschaftlich wichtigste Region von Zaire; früher Katanga; 496965 km2, 3,82 Millionen Einwohner; 8 Einwohner/km2; Verwaltungszentrum Lubumbashi Vorwiegend Hochland im Bereich der Lundaschwelle mit niedrigen Bergrücken und Senken, von den Zairezuflüssen durchströmt; tropisches Klima (eine Trockenzeit); Trockenwald, im Norden Feuchtsavanne und Galeriewälder. Shaba ist eines der rohstoffreichsten Gebiete Afrikas. Im Süden, an der Grenze zu Sambia, befinden sich große Kupfererzvorkommen (Kupfergürtel), vergesellschaftet mit Kobalt, Uran, Wolfram, Zinn, Mangan, Chrom und anderen Nichteisenmetallen; außerdem Eisenerz- und Steinkohlenlagerstätten. Die reichen Bodenschätze waren Grundlage für die Entwicklung zum größten Industriegebiet Innerafrikas mit Nichteisen-, besonders Kupfermetallurgie, chemische (Schwefelsäure, Sprengstoffe), Zement-, Metallverarbeitungs- sowie mit umfangreicher Konsumgüter- und Nahrungsmittelindustrie; Elektroenergieversorgung besonders durch die Wasserkraftwerke Delcommune (120 MW) und Le Marinei (161 MW) am Lualaba, Francqui (79 MW) und Bia (47 MW) am Lufira sowie I Inga (1700 km lange Fernleitung); Hauptindustriezentren sind Lubumbashi, Likasi und Kolwezi. Zur Versorgung der Bevölkerung in den industriellen Ballungszentren umfangreiche Landwirtschaft mit Milchvieh-, Fleischviehzucht sowie Gemüse- und Baumwollanbau. Shaba ist verkehrsmäßig (Eisenbahn, Flussschifffahrt) mit den Ausfuhrhäfen Matadi (Zaire), Lobito (Angola), Beira (Mozambique) und Daressalam (Tansania) verbunden. Bereits während der belgischen Kolonialzeit Objekt kapitalistischer Ausbeutung; nach Erlangung der Unabhängigkeit Kongos (Zaires) 1960/63 Abspaltung der Provinz durch Separatisten unter M. K. Tschombé, Ausrufung der Republik Katanga; mit Hilfe von UN-Truppen beendet; 1977 und 1978 Volkserhebungen gegen die Zentralregierung. Siehe auch Zaire (Geschichte).